Lokalsport Raus ohne Applaus: MSV bleibt punktlos

Frauenfussball · Frauenfußball Duisburgs Bundesligist belegt beim DFB-Hallenpokal den letzten Platz. "Nicht sehr prickelnd", twittert der MSV. Trainerin Inka Grings' Bewertung: "Teilweise haben wir schlampig und auch noch ein wenig arrogant gespielt"

Beim Endspiel des vermutlich letztmals ausgetragenen DFB-Hallenpokals der Frauen dürften Nostalgikern noch einmal die Tränen gekommen sein. Turid Knaak, die langjährige Bundesligaspielerin des FCR 2001 Duisburg, schoss den Außenseiter Bayer Leverkusen im Finale per Neunmeter in Führung; ihre einstige Teamkollegin Alexandra Popp, inzwischen eine feste Größe in der Nationalmannschaft und beim Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg, traf im Gegenzug aus gleicher Entfernung nur die Bande. Daraufhin durfte der Hamborner Thomas Obliers, im Jahr 2008 mit dem FCR im Finale dieses Wettbewerbs noch knapp an Turbine Potsdam gescheitert und inzwischen beim Werksklub angestellt, als letzter Trainer die Trophäe hochhalten.

Und der MSV? Im Kurznachrichtendienst Twitter begann der Vorletzte der Frauen-Bundesliga seine entsprechende Meldung etwas verschämt mit den Worten "Das war nicht sehr prickelnd". Treffender kann man das Abschneiden der Mannschaft von Inka Grings vermutlich kaum zusammenfassen. Das selbstgesteckte Ziel, sich "vernünftig präsentieren und einen ordentlichen Auftritt hinlegen" zu wollen, wurde jedenfalls mit Pauken und Trompeten verfehlt. Nach 1:9 Toren und null Punkten wurden die Zebras die mit Abstand schlechteste Mannschaft des Turniers in der Magdeburger Sporthalle.

Dabei ließ sich der Auftakt - zumindest aus ergebnistechnischer Sicht - noch moderat an. Ein 0:3 gegen Rekordsieger 1. FFC Frankfurt dürfte sich im Rahmen der gesteckten Erwartungen bewegt haben. Allerdings war der knappe Ausgang wohl eher dem Umstand zu verdanken, dass es die Hessinnen nach einer schnellen 2:0-Führung durch zwei satte Schüsse ins Eck aus jeweils unbedrängter Position ruhig angehen ließen. Der MSV versuchte derweil, mit viel Ballgeschiebe das Tempo aus dem Geschehen zu nehmen; nach vorn ging aber - wie üblich - nichts.

Zumindest gegen den aktuellen Tabellenletzten der Bundesliga hätte sich das anschließend ändern sollen. Doch nach zwölf Minuten durfte sich der in der Meisterschaft noch sieglose Herforder SV über einen 3:1-Erfolg freuen. Sofia Nati erzielte das zwischenzeitliche 1:1 der Zebras; nach dem erneuten Rückstand gab es jedoch keine echte Duisburger Torchance mehr.

Trotzdem hätte es immer noch zum Weiterkommen reichen können - hätte die Mannschaft mit einem Sieg über den SC Freiburg das Blatt im letzten Gruppenspiel noch gewendet. Doch auch daraus wurde nichts: Nach dem 0:3 konnte sich die MSV-Delegation bereits frühzeitig auf die Player's Night im Maritim Hotel vorbereiten.

Zebra-Trainerin Inka Grings nahm die schlechte Platzierung ihrer Auswahl und die enttäuschenden Ergebnisse einerseits gelassen hin: "Ich habe ja bereits zum Trainingsauftakt Anfang der Woche gesagt, dass für uns in diesem Frühjahr ausschließlich der Klassenerhalt in der Bundesliga zählt; deshalb bin ich zunächst einmal zufrieden, weil sich in der Halle niemand verletzt hat." So ganz den Mantel des Schweigens über die Leistung ihres Teams im Reigen der Bundesligisten hüllen wollte die Trainerin allerdings auch nicht: "Teilweise haben wir leider sehr schlampig und zudem auch noch ein wenig arrogant gespielt - und dadurch haben wir etliche der Gegentore mit verschuldet."

(RP)
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