Handball OSC Löwen zwingen Ferndorf in die Knie
Duisburg · Der Handball-Drittligist besiegt den TuS Ferndorf und nimmt ihm damit wohl die letzte Chance im Meisterschaftskampf.
Die Handballer der SG OSC Löwen Duisburg griffen gestern aktiv in den Meisterschaftskampf der Dritten Liga West ein. Freilich wird das Team von Trainer Jörg Förderer am Saisonende keine Möglichkeit haben, in der Endabrechnung selbst ganz vorne zu stehen. Jedoch trugen die OSC Löwen ihren Teil dazu bei, dass dem TSV Bayer Dormagen langsam aber sicher zum Aufstieg gratuliert werden darf. Der Spitzenreiter, der am Samstagabend mit 34:23 gegen die HSG Krefeld gewann, wird das gestrige Spielgeschehen zwischen den OSC Löwen und dem Tabellenzweiten TuS Ferndorf mit einem breiten Grinsen verfolgt haben. Die Duisburger SG zwang das Spitzenteam aus dem Kreuztal verdientermaßen mit 38:36 (21:16) in die Knie. Der Vorsprung Dormagens auf Ferndorf beträgt damit fünf Spiele vor dem Saisonende sechs Punkte. "Eigentlich ist das nicht mehr aufzuholen", erklärte SG-Trainer Jörg Förderer nach dem Heimsieg schmunzelnd.
Der Übungsleiter der OSC Löwen hatte allen Grund, gut gelaunt zu sein — genau wie die etwa 700 Handballfans, die dem Drittligaspiel gestern auf den Tribünen beiwohnten und für hervorragende Stimmung sorgten. Das junge Löwenrudel wuchs ein weiteres Mal über sich hinaus und bewies, dass es an guten Tagen auch gegen die "Besten der Besten", wie es Förderer formulierte, mithalten kann. Der knappe Heimsieg geht nämlich vollends in Ordnung. Den OSC Löwen ist es gelungen, dem Spiel ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken.
"Das hat Spaß gemacht. Vor den Jungs kanns man nur den Hut ziehen", jubelte SG-Geschäftsführer Klaus Schuppert, während die Spieler ausgelassen mit den Anhängern feierten. Vor allem die bärenstarke kämpferische Leistung erfreute die Verantwortlichen.
Bis gefeiert werden durfte, hatten die Hausherren jedoch ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Ferndorf war keineswegs schwach. Doch die OSC Löwen hatten zu jedem Zeitpunkt die richtige Antwort parat. Als der überragende Marcel Wernicke (insgesamt 14 Tore) nach 20 Minuten zum 14:9 traf, tat sich erstmals ein kleines Polster auf. Bis zur Halbzeitpause, in die der OSC mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde, hatte der Fünf-Tore-Vorsprung Bestand. In Halbzeit zwei war Ferndorf drauf und dran, den Rückstand zu egalisieren. Doch immer, wenn es einmal wirklich eng hätte werden können, hatten die OSC Löwen in Matthias Broy einen Zauberer im Tor. Als das Förderer-Team beim Stand von 30:27 (47.) und Herausstellungen von Michael Heimansfeld sowie Sebastian Janus zwei Minuten lang in doppelter Unterzahl spielte, brachte Broy die Halle zum Beben: Erst parierte er einen Tempogegenstoß, anschließend machte er eine glänzende Figur, als ein TuS-Spieler am Kreis frei zum Wurf kam. Anstatt in Bedrängnis zu geraten, gingen die OSC Löwen unbeschadet aus der doppelten Unterzahl hervor. Spätestens jetzt glaubten die Zuschauer an eine Überraschung.
Zwar wurde es in der Schlussphase noch einmal hektisch, doch die Löwen verwalteten den knappen Vorsprung bis ins Ziel. Daran konnte auch eine weitere doppelte Unterzahl nichts ändern. Ein Sonderlob verdiente sich Felix Handschke, der als Spielmacher einen tollen Job machte. Förderer: "Er hat unser Spiel geleitet und Regie geführt. Das war wirklich richtig gut."
Die OSC Löwen machten gestern Werbung in eigener Sache. All denen, die zum Spiel gekommen waren, wurde Drittliga-Handball der allerbesten Sorte geboten. "Hoffentlich wird das gedankt und es kommen bald noch ein mehr Zuschauer", meinte Schuppert.