Handball OSC Löwen drehen die Partie beim OHV Aurich

Duisburg · In der sonst so stimmungsvollen Auricher Sparkassen-Arena wurde es gestern in der Schlussphase des Drittligaspiels zwischen dem heimischem OHV und den SG OSC Löwen Duisburg sehr ruhig. Den mehr als 1000 Auricher Zuschauern hatte es die Sprache verschlagen.

Die OSC Löwen versetzten das Publikum ins Staunen. Nach einem deutlichen Pausenrückstand (9:13), zauberten die Duisburger eine zweite Halbzeit auf das Parkett, wie sie im Lehrbuch steht: Von einer Niederlage war das Team von Trainer Jörg Förderer am Ende jedenfalls meilenweit entfernt. Nach einer grandiosen Aufholjagd, musste der OHV Aurich am Ende sogar aufpassen, von den Löwen nicht noch deklassiert zu werden. Die zweite Halbzeit ging mit 22:10-Toren deutlich an die SG OSC. In der Summe sprang für die Duisburger ein 31:23-Auswärtssieg heraus.

Bemerkenswert: In den vergangenen Wochen nahmen die Spiele der OSC Löwen oft einen genau entgegengesetzten Verlauf: Nach einer jeweils starken ersten Halbzeit gerieten die Duisburger in der Schlussphase meist noch ins Wanken – wenngleich man am Ende in den allermeisten Fällen dennoch erfolgreich war. Dieses Mal drehten die OSC Löwen den Spieß also um und rollten das Feld in der zweiten Halbzeit von hinten auf.

Zu Beginn machten sich die Gäste das Leben selbst schwer. Jörg Förderer veränderte die Startaufstellung im Vergleich zu den Vorwochen: Marcel Wernicke spielte im Deckungszentrum, bekam dafür in der Offensive seine Pausen. "Damit sind wir am Anfang nicht wirklich gut zurechtgekommen", erklärte Förderer, der überdies feststellte, dass sich seine Mannschaft in der ersten Hälfte zu viel mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns beschäftige, anstatt sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Spielmacher Felix Handschke erwischte dieses Mal keinen guten Tag und fand nie eine echte Bindung zum Spiel. In der Halbzeitansprache wählte Förderer dann aber ganz offensichtlich die richtigen Worte.

Seine Schützlinge agierten fortan wie ausgewechselt und dominierten das Spielgeschehen. "Wir haben uns in der zweiten Hälfte zu 100 Prozent auf unser Spiel konzentriert. Das war der Schlüssel zum Erfolg", so Förderer. Nach 41 Minuten war der Auricher Vorsprung aufgebraucht. Nils Artmann vollstreckte zum zwischenzeitlichen 21:21-Ausgleich. Beinahe zeitgleich wechselte Förderer auf der Torhüterposition. Matthias Reckzeh kam für Matthias Broy. Damit wechselte der Trainer auch den Sieg ein. "Mattes hat unseren Kasten in den letzten 20 Minuten vernagelt", beschrieb der Übungsleiter mit einem Blick auf die Statistik. Diese legte offen, dass die OSC Löwen in der verbleibenden Spielzeit nur noch zwei magere Gegentreffer hinnehmen mussten.

Nachdem der Abstiegskampf für die OSC Löwen nun kein Thema mehr ist, korrigierten die Verantwortlichen das Saisonziel nach oben. "Für uns geht es jetzt darum, den siebten Tabellenplatz zu verteidigen. Wenn uns das gelingt, wäre das ein riesiger Erfolg für uns", wagte Förderer einen vorsichtigen Blick in die Glaskugel.

Tore: Heimansfeld (8/5), Handschke, Wernicke (je 5), Artmann, Brüren (je 4), ginters (3), Backhaus (2).

(tob)
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