Handball OSC kassiert historische Pleite

Handball · Der Handball-Drittligist OSC Rheinhausen erlebte gestern ein Debakel. Im Heimspiel gegen den TSV Bayer Dormagen ging das Team von Jörg Förderer mit 19:33 (10:13) unter. Die höchste Heimspielniederlage seit 41 Jahren.

 Sören Kress (Mitte) und der OSC Rheinhausen waren gestern chancenlos. Die Abschlüsse aus dem Rückraum führten viel zu selten zum Erfolg.

Sören Kress (Mitte) und der OSC Rheinhausen waren gestern chancenlos. Die Abschlüsse aus dem Rückraum führten viel zu selten zum Erfolg.

Foto: probst

Jörg Förderer, Trainer des Handball-Drittligisten OSC Rheinhausen, hatte zum Saisonbeginn davor gewarnt, dass Tage kommen würden, an denen seine junge Mannschaft Rückschläge verkraften muss. Gestern erlebte der OSC einen solchen Rückschlag – und zwar in aller Deutlichkeit. Das Heimspiel gegen den TSV Bayer Dormagen wurde für die Rheinhauser zu einem Debakel. Nach 60 ernüchternden Minuten unterlag der OSC hoffnungslos mit 19:33 (10:13).

Als in der gut gefüllten Sporthalle an der Krefelder Straße die letzten Spielminuten eingeläutet wurden, blickte man auf der Bank des OSC Rheinhausen in ratlose Gesichter. Dass die Hausherren das Feld als klarer Verlierer verlassen würden, stand zu diesem Zeitpunkt schon lange fest. Doch wieso man in der zweiten Halbzeit derart eingebrochen war, das konnten sich weder Spieler noch Verantwortliche richtig erklären. Maik Schneider, der mit sechs Toren noch einer der erfolgreichsten Akteure war, gestand, "dass diese zweite Halbzeit unerklärlich ist. Das war unterirdisch".

In der ersten Halbzeit hatte der OSC Rheinhausen das Spielgeschehen zumindest ausgeglichen gestaltet. Zwar lagen die Gastgeber auch zur Pause schon mit drei Toren hinten, doch man begegnete dem Gegner auf Augenhöhe. Die rund 700 Zuschauer – darunter 100 Anhänger des TSV Bayer Dormagen – erlebten eine Partie, die geprägt war von kompakt stehenden Defensivreihen.

Die Offensivabteilungen beider Mannschaften vermochten in der Anfangsphase nur wenige Akzente zu setzen. Nach sieben Minuten hatten der OSC und der TSV jeweils erst einen Treffer auf dem Konto.

Während sich die Gäste aus Dormagen zunehmend freispielten, haderte der OSC weiter mit dem eigenen Abschluss. "In der ersten Hälfte stand oft der Pfosten im Weg. Dazu stand TSV-Keeper Dominik Formella fast immer in der goldenen Ecke", analysierte OSC-Coach Jörg Förderer den ersten Spielabschnitt. Über das, was sich nach der Pause auf dem Feld abspielte, hätte der Trainer wohl am liebsten den Mantel des Schweigens gelegt.

Seine Mannschaft brach förmlich auseinander. Schon in der 35. Minute hatte Dormagen den Vorsprung von drei auf sechs Tore verdoppelt. Danach gelang dem OSC gar nichts mehr. Der Rückraum wirkte ideenlos, die Abschlüsse waren zu zaghaft. Bayer Dormagen nutzte die zahlreichen technischen Fehler der Rheinhauser aus und schloss einen Tempogegenstoß nach dem anderen erfolgreich ab.

Am Ende war wohl jeder OSC-Anhänger froh, als die Spielzeit abgelaufen war. "So einen Tag wie heute muss man ganz schnell abhaken. Wir werden das Spiel in der Woche in Ruhe aufarbeiten", sagte Förderer.

(tob)
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