Offen wie ein Scheunentor

Tore am Fließband und Enttäuschung beim MSV Duisburg II. Trotz tatkräftiger Verstärkung aus dem Profi-Kader langte es für den Oberligisten beim Tabellenvorletzten SV Straelen nur zu einem 5:5-Unentschieden.

Wo wir gerade mal auf dem Land sind, kaufen wir uns ein Scheunentor und lassen es gleich offen stehen. So ähnlich mag Horst Steffen, der Trainer des MSV Duisburg II in der Fußball-Oberliga gedacht haben, bevor er seine Kicker beim SV Straelen zum 5:5 (3:3) auf die Wiese schickte. Dabei wollte MSV-Coach unbedingt, dass seine Elf zum ersten Mal in dieser Saison zu Null spielt. Gerade beim Schlusslicht, gerade gegen ein Team, das bis dahin erst zwei Tore erzielt hatte. Was für eine Fehlplanung!

Mit vier Profis

Man braucht ein ganzes Salzfass, um die Wunden zu würzen, die das Remis beim Kellerkind schlug. Horst Steffen war „relativ bedient“. Kein Wunder: Mit Tobias Willi, Christian Weber, Markus Neumayr und Sascha Mölders stand durchaus prominente Verstärkung aus dem Profilager auf dem Platz. Zudem hatten die Meidericher bis zur 75. Minute mit 5:3 geführt.

Kleiner Trost: Sascha Mölders hat während der Verletzungspause nichts von seiner Torgefährlichkeit verloren. Einen Strafstoß setzte der Stürmer zwar früh an den Pfosten. Dreimal aber brachte er den Ball auch im Tor unter. Tufan Tosunoglu schoss ebenfalls zwei Tore. Der Nachwuchsmann macht sich.

Aber was für eine Abwehrleistung, trotz eines Christian Weber in der Kette. Steffen hatte seinen Jungs unter der Woche erklärt, sie sollten kompromissloser zupacken. Während der Ansprache muss es wohl ohrenbetäubend laut in der Kabine gewesen sein.

Zum Gang der Dinge: Straelen ging früh in Führung. Mölders glich aus (18.). Die Hausherren legten doppelt nach: Erst mit einem abgefälschten Schuss (22.) und dann per Foulelfmeter (25.). Danach brach die Zeit der Zebras an: Mölders (32./55.) und Tosunoglu (34./78.) mit dem doppelten Doppelpack für die 5:3-Führung. In der Schlussphase ging der sicher glaubte Sieg noch verloren.

(RP)
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