"Noch nicht bei 100 Prozent"

Nach dem glücklichen Unentschieden gegen Potsdam tritt Frauenfußball-Bundesligist FCR 2001 Duisburg zum nächsten Spitzenspiel an. Am Sonntag geht's zum 1. FFC Frankfurt.

Die Wochen der Wahrheit beim FCR 2001 Duisburg gehen weiter. Nach dem ein wenig glücklichen Remis des Frauenfußball-Bundesligisten gegen den Deutschen Meister Potsdam wartet nun am Sonntag die nächste schwere Aufgabe, das Auswärtsspiel beim Rekordmeister 1. FFC Frankfurt. Dort hat es inzwischen einen Trainerwechsel gegeben – und der bisherige Co-Trainer Sven Kahlert hat einen beeindruckenden Start hingelegt: zwei 4:0-Siege, und das auch noch auswärts.

Ein Schuss vor den Bug

Der FCR ist also gewarnt, zumal die eigene Leistung vom 2:2 gegen Potsdam sicher verbesserungswürdig ist, was auch Spielführerin Inka Grings unumwunden einräumt: "Potsdam hat uns aufgezeigt, wo wir stehen und woran es noch hapert. Es ist deutlich geworden, dass wir weiter an uns arbeiten müssen, wir sind eben noch nicht bei 100 Prozent angekommen. Wir haben über weite Strecken den Kampf und die nötige Aggressivität vermissen lassen, die man gegen eine Spitzenmannschaft braucht. Bis zur 70. Minute hat uns das gefehlt. Als Mannschaft haben wir aber bewiesen, dass wir stark genug sind, auch mal einen Rückstand aufzuholen."

Vielleicht also der Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit. Und der wäre auch nötig, zumal mit Annemieke Kiesel in Frankfurt eine echte Leistungsträgerin fehlt, weil sie mit der niederländischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation beschäftigt ist. Wegen dieser Pflichtspiele muss allerdings auch der 1.FFC auf seine starke schwedische Verteidigerin Sara Thunebro verzichten, während der neue spanische Stürmerstar Laura del Rio Garcia überraschenderweise bisher nicht für das iberische Auswahlteam nominiert wurde. Welche Umstellungen Cheftrainerin Voss-Tecklenburg wegen des Fehlens von Kiesel und der Fehler gegen Potsdam vornimmt, hat sie noch nicht entschieden; sicherlich wird es aber wieder das oberste Gebot sein, endlich Stabilität in den Defensivverband zu bekommen.

Ansonsten geht der FCR selbstbewusst in die Partie, schließlich hat man die letzten Begegnungen alle gewinnen können. Außerdem hat Voss-Tecklenburg beim Pokalsieg gegen Bad Neuenahr durchaus auch kleine Schwächen beim sonntäglichen Gegner (Anpfiff um 11 Uhr, Stadion am Brentanobad) ausgemacht. FCR-Vorsitzender Guido Lutz setzt auf den Lerneffekt aus dem Potsdam-Spiel: "Der Mannschaft ist nun endgültig klar, dass sie in den nächsten Spielen nur bestehen kann, wenn sie ihre Leistung zu 100 Prozent abruft."

(RP)
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