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MSV Duisburg Wiedwalds "schöner Geburtstag"

Duisburg · Der MSV hat im Abstiegskampf einen wichtigen Heimsieg eingefahren. Gegen Energie Cottbus setzten sich die "Zebras" gestern Abend mit 2:1 durch. Nach den Toren von Jovanovic und Bajic konnten die Gäste durch Rivic nur noch verkürzen.

2. Bundesliga 12/13: Bochum - Duisburg
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Bereits nach der Führung in der ersten Halbzeit und erst recht, als die Messe nach dem zweiten MSV-Treffer gelesen schien, verstiegen sich die Zebra-Fans zu einer mittleren Bosheit. "Bommer raus", skandierten sie in Erinnerung an den durch sie provozierten Rauswurf vor mehr als vier Jahren. Ganz objektiv geschaut, traf die Stichelei den Sachverhalt des ersten Wiedersehens mit dem Trainer von Energie Cottbus in der Schauinsland-Reisen-Arena nur sehr unzureichend.

Vielmehr sollte der Zuschauer "Bommer rein" rufen, und zwar beim Gegner. Sechs Zähler haben die Meidericher gegen Cottbus, betreut vom offenbar in Duisburg weiter ungeliebten Coach, geholt. Gegen keine Mannschaft ging in dieser Saison mehr. Das freut besonders, weil Energie als Tabellenfünfter keineswegs zur Dutzendware in der zweiten Klasse gehört. Irgendwie gilt doch "Rudi, du bist ein Duisburger!" Und ein Retter sowieso: Wo wäre die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic ohne das halbe Dutzend Punkte gegen die Lausitzer?

Doch genug der Späße. Das 2:1 (1:0) war vor 9547 Zuschauern in der gut gekühlten Arena eine ernste Sache. Und das aus jedem Blickwinkel. Die drei Zähler heben den MSV wieder auf Rang 13 und zeigten, dass die Mannschaft das herbe 2:4 bei der Hertha ohne posttraumatische Störung überstanden hat. Gegen Cottbus zeigten sich die Hausherren seriös, ohne wirklich zu glänzen: eine gute Ordnung, ein großes Maß an Einsatzwillen und ein überragender Ranisav Jovanovic genügten, um die Konkurrenz im Abstiegskampf auf Distanz zu halten. Trainer Kosta Runjaic nannte die Punkte "ganz wichtig" und freute sich über die "Energieleistung."

Für den Rest genügte ein sehr starker Felix Wiedwald im Tor, der sowohl in der ersten Hälfte als auch direkt nach der Pause bei einem Schuss von Ivica Banovic unmittelbar nach dem Wechsel seine Klasse zeigte. Der Keeper beschenkte sich mit seinem Fingerspitzengefühl selbst. Gestern wurde er 23 Jahre alt und sagte schlicht: "Das war ein schöner Geburtstag." Angestoßen wurde auch: Kevin Wolze und Sören Brandy räumten nach dem Spiel den Kühlschrank im Presseraum aus. Limo haben sie nicht geholt.

Es gibt Grund zu feiern: 15 Punkte hat der MSV in dieser Rückrunde geholt. Das Team ist klar auf Kurs. Das gelang selbst mit einem Austauschgetriebe: Für den gesperrten Julian Koch und den verletzten Goran Sukalo, den beiden überdurchschnittlichen Sechsers, hielten Tanju Öztürk und Timo Perthel die Schaltstelle gängig. Andreas Ibertsberger übernahm die linke Abwehrseite, muss aber noch Schwung holen, will er dem Team wirklich weiterhelfen. Die Hausherren brauchten einige Minuten, um herauszufinden, wie viel Saft Energie hat und wie man selbst in der Aufstellung funktioniert.

Knappe Antwort: Der Gast wirkte wenig inspiriert, und der MSV war spätestens ab der 18. Minute im Tritt: Jovanovic passte auf Maurice Exslager, der Gästekeeper Kirschbaum zu einer Glanztat zwang. In der 37. Minute startete Jovanovic zu einer Solonummer, machte gut 50 Meter gut und setzte trocken den Ball zum 1:0 mit links aus 14 Metern ins Tor. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hätte Timo Perthel bereits eine erste Schleife ums Geschenkpaket binden können: Aus 18 Meter setzte der Mittelfeldmann einen Freistoß an die Querlatte.

Die Fans mussten weiter zittern. Nicht zu sehr, denn auch Rudi Bommer räumte nachher ein, dass seine Mannschaft sich kaum Chancen erspielt habe. Eine Aufholjagd gab es nicht. Zum finalen Schlag holte dann Maurice Exslager aus. Nach einem Spurt in den Strafraum ließ er sich von Ivica Banovic foulen. Branimir Bajic (81.) wuchtete die Kugel aus elf Metern zum 2:0 ins Tor. Exslager sagte: "Klarer Elfmeter. Mir wurde das Standbein weggezogen." Runajic ordnete die gefällige Einzelleistung als "Typisch Exslager" ein. Dann schoss Stiven Rivic (86.) den Anschlusstreffer für die Gäste. Für ein paar Minuten wurde es noch einmal beinahe spannend. Das war eine kleine Strafe für die nicht so netten Fanworte an "Retter Rudi".

Info Weichen werden beim MSV derzeit nicht nur auf dem Platz gestellt. Am 10. April um 19.02 Uhr lädt der Vorstand die Mitglieder zu einer Informationsveranstaltung ein, in der die geplante Satzungsänderung diskutiert werden soll. Die Abstimmung zum Thema ist dann für den 18. Mai terminiert. Beide Treffen finden in der Schauinsland-Reisen-Arena statt.

(RP)
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