MSV Duisburg Wiedwald denkt nur an seine Rückkehr

Duisburg · Der Torhüter des MSV Duisburg verschwendet keine Gedanken an einen Abschied. Möglichst bald will er wieder im Tor des Zweitligisten stehen. Der 22-Jährige bereitet sich mit der Mannschaft im Trainingslager in der Türkei vor.

 Der Torhüter des MSV Duisburg, Felix Wiedwald, verschwendet keine Gedanken an einen Abschied.

Der Torhüter des MSV Duisburg, Felix Wiedwald, verschwendet keine Gedanken an einen Abschied.

Foto: Christoph Reichwein

Um 14.30 Uhr am Samstag ist der MSV-Tross mit dem SunExpress-Flug XQ181 am Düsseldorfer Flughafen Richtung türkische Riviera abgehoben. Felix Wiedwald, der noch an den Nachwehen seines Mittelhandbruchs laboriert, ist mit dabei. Und er ist guter Dinge, bald wieder voll angreifen zu können. "Vorsichtig geschätzt würde ich sagen, dass ich in vier Wochen wieder uneingeschränkt trainieren kann", erklärt der Torhüter des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. "Es können aber auch genauso gut zwei Wochen sein. Wichtig ist, dass die Verletzung komplett verheilt."

Wiedwald trainiert derzeit noch eingeschränkt mit der Mannschaft. "Stramme Schüsse sind noch tabu", erklärt der Keeper, weil die operierte Hand noch geschont werden muss. Seine linke Hand ist von einer großen Narbe gezeichnet — das aber seien allein Äußerlichkeiten, fügt Wiedwald an. "Schmerzen habe ich keine mehr. Und ich werde wohl auch nichts zurückbehalten oder Einschränkungen im Spiel haben."

Der 22-Jährige hat in den vergangenen Wochen alles für sein Comeback getan. Zur Erinnerung: Am 18. November 2012 brach sich Wiedwald im Spiel gegen Erzgebirge Aue den Knochen der linken Hand. Wohl gemerkt schon in der ersten Halbzeit. Damals biss der Torhüter auf die Zähne, spielte mit Schmerzmitteln weiter. Um eine Operation kam er aber nicht herum. Es folgte eine intensive Reha. "Das Weihnachtsfest mit der Familie fiel dadurch diesmal etwas kürzer aus", sagt Wiedwald, der ab 27. Dezember täglich bei Vitasport in Duisburg an seiner Genesung arbeitete. "Ich glaube sogar, dass ich fitter zurückkomme als ich aufgehört habe, weil ich sehr viel Kraft und Ausdauer trainiert habe." Angst, durch seine Verletzung seinen Stammplatz zu verlieren, hat er nicht. Auch die Nachricht, dass Trainer Kosta Runjaic mit dem vereinslosen Michael Ratajczak einen vierten Keeper mit ins Trainingslager nahm, der einspringen könnte für den Fall, dass Wiedwald nicht rechtzeitig gesund wird, macht ihn nicht nervös. "Ich sehe da kein Problem. Es liegt doch an mir. Wenn ich fit bin, spiele ich auch. Ich weiß, dass ich weiter Vollgas geben muss. Wenn das der Fall ist, werde ich meinen Platz im Tor auch nicht verlieren", sagt Wiedwald selbstbewusst.

Und das kann er nach seinen bisherigen Auftritten im MSV-Trikot auch sein. Der Keeper zählte bis zu seiner Verletzung zu den verlässlichen Größen im Team des MSV. Seine Leistungen verhalfen ihm zu Bestnoten. "Persönlich war das sicher ein erfolgreiches Jahr. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen und kann mit meiner Leistung zufrieden sein", untermauert Wiedwald. "Im Zuge meines Wechsels von Bremen nach Duisburg haben Klaus Allofs und Thomas Schaaf mir mit auf den Weg gegeben, dass sie mir zutrauen, mich in Duisburg durchzusetzen."

Auch Ex-Coach Oliver Reck setzte auf den Norddeutschen mit der stoischen Gelassenheit — was der augenzwinkernd auch für "eine gute Entscheidung" hält. Spekulationen um einen vorzeitigen Abgang nährt er unabhängig irgendwelcher Angebote nicht. "Es war nie meine Absicht, den MSV im Winter zu verlassen", entgegnet Wiedwald. Seine Konzentration liege ganz auf dem MSV und auf einer erfolgreichen Rückrunde. "Zum Ende des letzten Jahres waren Fortschritte bei uns sichtbar. Ich bin sicher, dass wir mit einer guten Vorbereitung nicht wieder mit fünf Niederlagen starten."

(RP)
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