MSV Duisburg Symptom der anhaltenden Mutlosigkeit

Psychologie-Studenten aufgepasst: Wer möchte seine Doktorarbeit über eine in Duisburg grassierende Neurose „Arenaphobie“ schreiben? Die Wirkung: anhaltende Erfolglosigkeit, die zu zehn Niederlagen und mehr in einer Bundesliga-Saison führen kann. Mögliche Spätfolgen: Sang- und klangloses Absteigen.

Das Phänomen ist auch bekannt als „die Angst des Zebras vor dem Heimspiel“. Symptome: Anhaltende Mutlosigkeit beim Betreten eines Rasens in der Nähe der Regattabahn. Der Ort darf hier nicht näher beschrieben werden, weil sonst spontan einsetzende Schockzustände bei den Revierstadt-Neurotikern zu befürchten sind.

Mehr zum Phänomen. Vordringlich in der ersten Halbzeit lähmt diese spezielle Form der Fußballplatzangst Beine und Köpfe, verwandelt gestandene Männer in Lahmweiler. Betroffen sind im Wesentlichen Herren, die samstags oder auch schon mal unter der Woche öffentlich blau-weiße oder gelbe Hemdchen und kurze Hosen tragen. Die Darstellung des Phänomens reicht jedoch bestenfalls für eine Drei in der Arbeit. Ein „Sehr gut“ gibt es nur für eine Spontanheilung. Bis zum 4. Mai, dann muss der Patient wieder in die Umgebung, die den Schlüsselreiz auslöst. Dann müssen die zu Heilenden angstfrei einen gegnerischen Strafraum betreten, flitzeschnell nach vorne rennen können.

Gelingt jedoch bis dahin keine deutlich sichtbare Besserung, dann droht die elfte Heimniederlage und die Annäherung an den Negativ-Rekord des ewigen Losers Tasmania Berlin. Eine Bestmarke für die Ewigkeit, die keiner braucht. Die Einweisung ins Sanatorium „Zur sonnigen Zweiten Liga“ wäre unvermeidlich.

Kleine Hinweise zur Therapie: Gutes Zureden hilft nichts. Das versuchte bereits der ortsansässige Motivator und Angstnehmer. Ohne Erfolg! Austausch der Hemdchen und die damit versuchte Vortäuschung, gar nicht zu Hause zu sein, zeigte keinerlei Wirkung. Der Patient scheiterte bereits mit diesem Eigenversuch. Drogen verbieten sich aufgrund der Doping-Regeln. Gegenschock durch das Konfrontieren mit der „Angst vorm schwarzen Mann“ ist aussichtslos. Bruno Hübner, der stets schwarz trägt, arbeitet bereits am Patienten. Möglicher Ansatz: Mal einen gewissen Tobias Willi befragen, der dank großem Kämpferherz offenbar immun gegen die ansteckende Nervenkrankheit ist. Ihr Schlauen an den Universitäten, wenn ihr C.G. Jung kennt und das Geld braucht, strengt euch an. Sofas und Couches können gestellt werden. Unsere dringende Bitte: Gebt uns die „Freud“ am MSV zurück!

(RP)
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