MSV Duisburg Strittige Szenen bei MSV-Sieg erhitzen die Gemüter

Duisburg · Zwei Szenen trugen maßgeblich zum 2:1 des MSV Duisburg gegen 1860 München bei. Und diese Szenen erhitzten die Gemüter nach dem Duell im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Liga am Freitag.

Brökers "Phantom-Tor" sorgt für Gesprächsstoff
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Brökers "Phantom-Tor" sorgt für Gesprächsstoff

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Foto: dpa, rwe nic

Durch den Erfolg haben sich die zeitweise weit abgeschlagenen Meidericher, die zuvor überraschend in Nürnberg gewonnen hatten, endgültig zurückgemeldet. In der 74. Minute hatte MSV-Angreifer Thomas Bröker das 1:1 erzielt. Der Ball prallte vom Pfosten an den Körper von Torhüter Stefan Ortega und zurück ins Feld. Ein Großteil im Stadion war überrascht, als Schiedsrichter Thorben Siewer auf Geheiß seines Assistenten Richtung Mittellinie zeigte. Auch die Fernsehbilder legen die Vermutung nahe, dass der Ball nicht in vollem Umfang die Linie überquert hatte.

"Es ist sehr schwer anzunehmen, dass der Linienrichter das einwandfrei erkennen konnte. Das wäre schon sensationell", sagte 1860-Trainer Benno Möhlmann, dessen Team durch Michael Liendl in Führung gegangen war. In der ersten Liga gibt es seit Beginn dieser Saison das "Hawk Eye", die elektronische Absicherung in der Torfrage. In der zweiten Liga wurde die Technik von den Vereinen aus Kostengründen abgelehnt. "Wenn es um Existenzen geht, hätten die Euro, die das kostet, nicht gespart werden dürfen", sagte Möhlmann.

Die zweite strittige Situation war die Gelb-Rote Karte gegen Münchens Milos Degenek in der 80. Minute. Auch hier blieb die Frage, ob der korrekten Regelauslegung offen. Mit einem Mann mehr auf dem Platz packte den MSV der Mut der Verzweiflung. Victor Obinna sorgte mit seinem Tor fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit für eine gewaltige Stimmungsexplosion in der mit 22.482 Zuschauern gut gefüllten Arena.

"Ohne die Unterstützung der Fans wäre das heute nicht möglich gewesen", sagte der Nigerianer Obinna. "Die zwei Siege geben der Mannschaft jetzt eine große Portion Selbstbewusstsein für die letzten Spiele. Wir werden alles versuchen, damit der MSV in der 2. Liga bleibt." Am Freitag treten die Duisburger bei Spitzenreiter Freiburg an, bevor es eine Woche später zum Duell mit dem direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf kommt.

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