MSV Duisburg Seltenes "Kunststück"

Ivo Grlic gelangen im Hinspiel in Paderborn gleich drei Treffer auf einen Streich / Heute beim erneuten Aufeinandertreffen kann er das wegen der Sperre nicht wiederholen.

 Ivo Grlic in Aktion.

Ivo Grlic in Aktion.

Foto: rpo, Falk Janning

Der 6. Dezember 2009 mag in Ivo Grlic' persönlicher Buchführung über eine insgesamt durchaus gelungene Laufbahn einen besonderen Anstrich haben. Rot untermalt sind da drei Treffer in einem Spiel. Das war im tief katholischen Paderborn beim Hinspiel, als Grlic dieses Kunststück beim 3:1 gelang. Dabei war das gar nicht so selbstverständlich.

Denn der Trainer-Vorgänger hatte in dem Routinier nicht gerade den Torjäger festgemacht. Milan Sasic aber setzte auf den Mann mit der Nummer 20 auf dem Rücken. Weil er im Mittelfeld durchaus die Fäden zu ziehen versteht — und Tore schießen kann. In der vergangenen Spielzeit waren es vor allem Freistöße, die gegnerische Torhüter in Alarmbereitschaft versetzten, oft waren sie ohne Chance geblieben.

An der Pader hatte Grlic also seinen Traumtag. Am Samstag (13 Uhr, Live-Ticker) ist der Mann (wie auch der Arbeitskollege Kristoffer Andersen) gesperrt. Tore sind also nicht möglich. Die muss sich der 34-Jährige für das letzte Heimspiel gegen den KSC aufheben oder für die 90 Minuten am neuen Aachener Tivoli.

Grlic hatte jahrelang das Alemannia-Trikot getragen, bevor er 2004 zum MSV kam. In den 24 Spielen, die er in dieser Saison am Ball war, erzielte er insgesamt fünf Tore. Ob er beim MSV als Spieler oder als Teamchef bleiben wird, steht (wie gestern berichtet) noch in den Sternen. Gespräche mit Sportdirektor Bruno Hübner laufen.

Das gilt auch für das andere Terrain. Hübners Hände sind noch gebunden, was personelle Klarheit betrifft. "Wir sitzen zuerst im kleinen Kreis zusammen und müssen besprechen, was machbar ist", sagt er. Das hängt mit den Lizenz-Bedingungen zusammen. Dann will Hübner loslegen. Die Planungen laufen im Groben natürlich längst und sie gehen dahin, dass ein neues (junges) Team aufgebaut werden muss.

Elf Verträge haben noch ein Jahr Gültigkeit, zwei Kicker stehen zum Verkauf, wenn sie denn jemand verpflichten will: Björn Schlicke und Mihai Tararache. Der Rumäne mit dem lädierten Knie besitzt einen tollen Vertrag, der noch aus der Bundesligazeit resultiert.

Hübner schweben 16 bis 18 Feldspieler plus die Torhüter vor. Der Kader soll aufgefüllt werden mit Talenten aus den eigenen Reihen wie Maurice Exslager beispielsweise. Der hockt gegen Paderborn schon auf der Bank. "Wir müssen die Saison professionell beenden, weil wir bei den Fans in der Schuld stehen", fordert Milan Sasic. Das sei eine Verpflichtung. Soll heißen: Auch jene, die gehen, werden spielen.

Zum Beispiel Christian Tiffert. Der zum Betzenberg abwandernde Mittelfeldspieler steht nicht im Verdacht, die Zügel schleifen zu lassen, nur weil die Saison nichts mehr hergibt an Spannung. Auf Bernd Korzynietz legte sich der Trainer schon fest: "Er wird spielen." Ein Wink für die Zukunft? Der Vertrag des Ex-Gladbachers läuft ebenfalls aus.

(RP)
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