MSV Duisburg Schmalhans bleibt Küchenmeister

Dem MSV Duisburg steht auch in der nächsten Saison nur ein Etat von rund fünf Millionen Euro zur Verfügung. Große Sprünge sind da nicht möglich, und wichtige Leistungsträger verlassen den Verein. An Aufstieg ist wohl nicht ernsthaft zu denken.

Die Siege des MSV Duisburg gegen Schalke
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Foto: AFP

Es sollte Olcay Sahans einzige und letzte MSV-Pressekonferenz werden. Aber der am Saisonende scheidende Türke war gar nicht da. Er lag flach: Eine Infektion hemmte seinen Tatendrang für diesen Bereich. Ob er bis Montag fit wird, bleibt mit einem Fragezeichen versehen. So musste Trainer Milan Sasic ein bisschen was zum Spiel gegen die Berliner sagen ("Sie können ja mit einem gewonnenen Heimspiel aufsteigen"), und Sportdirektor Bruno Hübner blickte gestern mal verbal in die nahe Zukunft. Dieses in erster Linie mit den Finanzen behaftete Thema gipfelte in der Gewissheit, dass dem Verein auch in der nächsten Saison nur ein Etat wie in der bald abgelaufenen zur Verfügung steht (ca. fünf Millionen).

An Aufstieg ist also auch in der kommenden Saison wohl nicht ernsthaft zu denken. Fakten gibt es noch keine, aber sicher ist, dass Schmalhans auch in naher Zukunft der Küchenmeister sein wird. Wichtige Leistungsträger gehen, und ob sie gleichwertig ersetzt werden können, muss sich zeigen. Vielleicht haben Sasic und Hübner ja wieder ein glückliches Händchen bei bevor stehenden Transfers.

Sasic hegt keinen Groll

Milan Sasic hegt im Übrigen naturgemäß keinen Groll, dass Olcay Sahan nach Kaiserslautern wechselt. Warum auch? So ist das Geschäft nun mal. Sahans Vertrag läuft aus, der 1. FC Kaiserslautern lockt als Bundesligist (der er auch in der neuen Saison noch sein kann) mit einem gut dotierten Vierjahresvertrag, also nichts wie hin in die Pfalz. So hat es sich auch zum Thema Emil Jula verhalten. Ob Bruno Hübner den Stürmer von Energie Cottbus schon vor dem Pokalhalbfinale am 1. März geködert hat, wie die Ostdeutschen felsenfest glauben, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Da schweigt die Höflichkeit. Aber: Auch Julas Vertrag läuft aus, da ist es legitim, dass der Mann für jeden Zweitliga-Verein begehrt ist.

"Klar ist, dass ein Spieler, der eine starke Saison gespielt hat, andernorts Begehrlichkeiten weckt. Deshalb freue ich mich in erster Linie für Olcay. Denn er und der MSV haben voneinander profitiert und sich viel gegeben." O-Ton Milan Sasic. Und Bruno Hübner: "Das Beispiel Sahan zeigt anderen Talenten, was sie für ihre persönliche Entwicklung erreichen können, wenn sie sich für den MSV entscheiden."

Jetzt geht es am Montag erst mal gegen den Berliner Fast-Aufsteiger. Hertha BSC kommt vielleicht als Bundesligist. Warten wir doch erst mal das Bochumer Spiel in Paderborn ab und schauen nach München, wo die Fürther anzutreten haben. Dann weiß man schon am Samstag mehr. Bis dahin: Frohe Ostern!

(RP)
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