Msv Duisburg Saisonfinale ist das MSV-Spiel des Jahres

Duisburg · Der Drittligist muss den Oberligisten Hiesfeld im Niederrheinpokalendspiel schlagen. 24 000 Fans werden erwartet.

Dass es für den Fußball-Oberligisten Jahn Hiesfeld das "Spiel des Jahres" ist, dürfte auf der Hand liegen - schließlich hat er nicht jeden Tag die Chance, gegen ein Profi-Team zu spielen und sich mit einem Sieg für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Doch auch für den MSV Duisburg ist das morgigen Finale im Niederrheinpokal, das um 18.30 Uhr beginnt, das wohl wichtigste Spiel dieses Jahres. Denn bei einer Niederlage hätte der Klub den DFB-Pokal verpasst, müsste auf rund 100 000 Euro Einnahmen - Zuschauereinnahmen eines Heimspiels nicht berücksichtigt - allein aus der ersten Runde verzichten, die er womöglich schon im laufenden Lizenzierungsverfahren für die kommende Drittligasaison eingerechnet hat. Für einen Klub mit wirtschaftlichen Sorgen wie den MSV ein herber Verlust.

Die sportlich Verantwortlichen sind sich der Bedeutung des Spiels naturgemäß bewusst. Karsten Baumann weiß vor seinem letzten Spiel als MSV-Trainer zwar, dass der Gegner Respekt verdient habe, da er das Finale erreicht hat, er sagt aber vor allem unmissverständlich: "Wir sind klarer Favorit. Diese Rolle müssen und werden wir annehmen. Die Mannschaft wird darauf vorbereitet sein. Wir als klassenhöherer Verein wollen und werden gewinnen." Der Fußballlehrer ergänzt: "Es kommt einzig und allein darauf an, wie wir spielen. Wenn wir läppisch spielen und Fehler machen, werden wir den Gegner aufbauen. Die Marschroute heißt also: Konsequent spielen, damit da keine Zweifel aufkommen."

Baumann weiß, dass die Partie kein Selbstläufer wird und mahnt mit Blick auf das 0:1 im letzten Saisonspiel der Dritten Liga am vergangenen Samstag: "Das wird ähnlich wie gegen Münster. Wir haben ja teilweise wie beim Handball immer drumherum gespielt und versucht, eine Lücke zu finden. Hiesfeld wird ähnlich tief stehen, hat aber auch den ein oder anderen gefährlichen und schnellen Offensivspieler. Da wird es mehr Gegenwehr geben als von Münster in den letzten Minuten."

Möglicherweise erwartet die Zuschauer also ein Geduldsspiel. Die Zeit könnten sie sich mit Durchzählen vertreiben - immerhin erwartet der MSV morgen Abend 24 000 Besucher, was nach den 21 243 Zuschauern im Ligaspiel gegen Dortmund II im September den Bestwert in einem Pflichtspiel in dieser Saison darstellen würde. Wenn das kein angemessener Rahmen für ein Spiel des Jahres ist.

(RP)
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