MSV Duisburg Reck: Wir haben es fast gepackt

MSV Duisburg · Mit dem 2:0-Erfolg gegen Schlusslicht Alemannia Aachen hat der MSV Duisburg den Klassenerhalt fast perfekt gemacht. Die Tore erzielten Daniel Brosinski und Jürgen Gjasula, der sagt, dass er "in Duisburg angekommen ist".

2. Bundesliga 11/12: Duisburg - Aachen
10 Bilder

2. Bundesliga 11/12: Duisburg - Aachen

10 Bilder

Vielleicht war es nicht das entscheidende Tor der Saison. "Ganz sicher aber eines der wichtigsten", sagte Daniel Brosinksi nach dem wichtigen Sieg über Abstiegskonkurrent Alemannia Aachen erleichtert. Der 23-jährige Mittelfeldspieler hatte den MSV Duisburg mit seinem Treffer zum 1:0 nach 74 Minuten nach beeindruckender Vorarbeit von Maurice Exslager auf die Siegerstraße gebracht. Glückwünsche zum Klassenerhalt wollte er nach der Partie aber noch nicht annehmen. "Auf keinen Fall. Rechnerisch sind wir noch nicht durch. Mindestens einen Punkt in Braunschweig brauchen wir noch", erklärte "Brose".

Aussprechen mochte es auch von seinen Teamkollegen zwar niemand, aber mit sieben Zählern Vorsprung zum Karlsruher SC auf dem Relegationsplatz glauben inzwischen nur noch die größten Pessimisten daran, dass in punkto Ligaverbleib noch etwas schief gehen kann. Ganz im Gegensatz zu den Aachenern, denen mit 25 Zählern bei noch drei Spielen der Absturz in die Dritte Liga droht. "Wir haben es fast gepackt", sagte Trainer Oliver Reck. "Der Sieg war ein großer Schritt, aber nicht der letzte."

Am Freitag bei Eintracht Braunschweig wollen die Zebras dann alles klar machen, die gegen Aachen den vierten Sieg im sechsten Spiel feierten, und als Gewinner der abstiegsbedrohten Teams aus der "Englischen Woche" gingen. "Die Jungs haben diese Charakterfrage richtig beantwortet und sich von den Fans tragen lassen", sagte Reck, der Tanju Öztürk den Vortritt vor Andre Hoffmann auf der "Sechserposition" gab. "Das Team ist in einem physisch guten Zustand und hat auch gegen Aachen den längeren Atem bewiesen. Wenngleich uns Felix Wiedwald mit seinen Paraden einmal mehr am Leben hielt."

Die beiden besten Aachener Chancen vereitelte der 22-jährige Torhüter gegen den Ex-Nationalspieler David Odonkor, der in der 58. Minute nach einem fatalen Fehlpass von Öztürk erstmals die Führung auf dem Fuß hatte. "Ich bin einfach stehen geblieben. Das habe ich in der Jugend so gelernt. Das macht den Stürmer nervös", sagte Wiedwald, der längst zu einer konstanten Größe im Team geworden ist. "Als junger Kerl lernt man ungemein viel — gerade, wenn man solche harten Wochen im Abstiegskampf mitmacht."

Aber auch Jürgen Gjasula und Goran Sukalo holten sich ein Sonderlob des Trainers ab, die sich angeschlagen in den Dienst der Mannschaft stellten. "Beide haben sich aufgeopfert. Blöd, dass Goran die zehnte Gelbe Karte kassierte, nun aber hat er Zeit, sich auszukurieren", so Reck, der sich zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr über das vermeintlich nicht gegebene Abseitstor der Aachener in der ersten Hälfte ärgerte. "Dass Jürgen sogar das finale Tor zum 2:0 macht, ist umso schöner."

Erneut legte Exslager vor — diesmal auf Gjasula, der mit seinem zweiten Saisontor (erneut gegen Aachen) seine Bedeutung für die Mannschaft untermauerte. "Ich bin froh, dass ich überhaupt spielen konnte, wenn auch mit Schmerzen", erklärte Gjasula, der im Sommer 2011 vom FSV Frankfurt an die Wedau kam, und der zeitweise keinen leichten Stand beim MSV hatte. In den vergangenen Wochen ist der Deutsch-Albaner aber nicht mehr aus dem Team wegzudenken. "Ich habe mich meinem Niveau immer mehr genähert", sagte er. "Jetzt bin ich in Duisburg angekommen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort