MSV Duisburg MSV hat nur kurz Zeit zum Feiern

Duisburg · Die Lizenzerteilung für die Dritte Fußball-Liga ist lediglich die erste Hürde auf dem Weg zur Sanierung.

 Rund 500 Fans feierten am Donnerstagabend spontan die Lizenzerteilung an der Arena.

Rund 500 Fans feierten am Donnerstagabend spontan die Lizenzerteilung an der Arena.

Foto: Christoph Reichwein

Eines kann man dem MSV in diesem Jahr nicht vorwerfen: Dass er unvorbereitet gewesen sei. Für die Spielgenehmigung in der Dritten Fußball-Liga hat er im Zusammenspiel mit Fans und Sponsoren hart genug gearbeitet, dass er die Lizenz am Donnerstagnachmittag erhielt. Und auch auf die spontane Feier der Fans dazu war der Klub vorbereitet: Er schenkte an die rund 500 Anhänger vor der Nordkurve Freibier aus.

Die Geschäftsführer Bernd Maas und Peter Mohnhaupt bedankten sich bei den Fans, ohne die der Lückenschluss von zuletzt 2,7 Millionen Euro nicht möglich gewesen wäre. Mohnhaupt, erst seit wenigen Wochen in verantwortungsvoller Position im Verein, nutzte die Bühne, um ein paar schlüpfrig-lustige Worte an die Anhänger zu richten: "Ich habe noch nie eine Lizenzierung mitgemacht, und das erste Mal ist ja immer etwas Besonderes, in jeder Beziehung. Ich bin froh über die Hilfe, denn alleine ist es ja nie so schön." Sein Amtskollege Maas konterte: "Dann weiß ich ja, warum dein Büro den ganzen Tag abgeschlossen war."

Maas hatte aber auch ernst-erleichterte Worte zu bieten: "Dass es am Ende eng wird, ist, glaube ich, eigentlich immer so in Duisburg, aber wir haben die Hürde hoch genug übersprungen", sagte er mit Blick auf den Lückenschluss. Für die Zukunft merkte er an: "Am besten steigen wir in die Zweite Liga auf, das wäre natürlich am allerschönsten. Dann hätten wir auch weniger Probleme mit dem ganzen Thema. Aber ich glaube, wir haben jetzt noch ein Jahr Zeit, daran zu arbeiten, uns neu zu strukturieren, und ich glaube, dann wird es im nächsten Jahr auch nicht so ganz nervenaufreibend."

Ob er dann ebenfalls daran mitarbeiten wird, ist noch offen: Maas' Vertrag läuft zum 30. Juni aus, er hat ein Angebot des MSV vorliegen, es bislang aber noch nicht angenommen, obwohl die Gremien des Klubs sich eine weitere Zusammenarbeit mit dem Finanzexperten wünschen. Fraglich ist auch, ob Präsident Ingo Wald trotz seiner schweren Erkrankung an Bord bleiben kann, und wie sich der Verein ohne ihn aufstellen würde. Weiter müssen nun die vorbereiteten Verträge zur Stadionlösung unterschrieben und ein Kader zusammengestellt werden, der um den Aufstieg mitspielen kann. Der MSV hat noch viel Arbeit vor sich und deshalb nur kurz Zeit zum Feiern.

(RP)
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