MSV Duisburg Meilenstein auf dem Weg zum Ligaerhalt

Fussball · MSV Duisburg: Die Zebras glauben nach dem Sieg über die Düsseldorfer Fortuna fest an ihre Chance, mit Punkten aus den noch ausstehenden Spielen in Sandhausen und gegen RB Leipzig in der 2. Bundesliga zu bleiben.

 So jubelt der MSV: Nach dem 2:1-Sieg über Fortuna Düsseldorf genießen die Zebras den Schulterschluss mit den begeisterten Duisburger Fans, die ihnen während der gesamten Partie zur Seite gestanden hatten.

So jubelt der MSV: Nach dem 2:1-Sieg über Fortuna Düsseldorf genießen die Zebras den Schulterschluss mit den begeisterten Duisburger Fans, die ihnen während der gesamten Partie zur Seite gestanden hatten.

Foto: Stephan Eickershoff

Um kurz nach 20.20 Uhr am Freitagabend war der Jubel in der MSV-Arena groß. Sehr groß. Die Spieler des MSV Duisburg fielen sich in die Arme, eine Jubeltraube um Trainer Ilia Gruev tanzte springend über den Rasen. Man konnte ob der Feierlichkeiten den Eindruck gewinnen, dass der Fußball-Zweitligist ein großes Ziel erreicht hätte. Dabei war es "nur" ein 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf, das die Meidericher in diese Form der Ekstase trieb. Gefühlt war es aber ein Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt. Wenige Momente später hatte sich Gruev wieder gefasst, äußerte verhalten seine Zuversicht, ließ aber auch Raum für seine Freude: "Ich weiß, was das Derby für eine Bedeutung für die Fans, den Verein und die Stadt hat und freue mich einfach riesig über den Sieg."

Durch den Derbysieg haben die Duisburger endgültig wieder den Glauben an einen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt gewonnen. Denn: Nun haben es die Zebras in der eigenen Hand, zumindest die Relegation zu erreichen. Mit Siegen in Sandhausen und gegen Leipzig an den kommenden Sonntagen (jeweils 15.30 Uhr) steht der MSV mindestens auf Platz 16. Grund dafür sind die direkten Duelle der Konkurrenz, die sich darin gegenseitig die Punkte nehmen wird.

"Der Sieg war enorm wichtig, sowohl emotional als auch tabellarisch. Das gibt uns richtig Schub für die letzten beiden Spiele. Viele hatten uns schon abgeschrieben, aber wir haben immer an uns geglaubt", sagte Michael Ratajczak. Der Torhüter hatte einen unerwartet ruhigen Abend erlebt. Die Düsseldorfer spielten träge, uninspiriert. Erschwerend hinzu kam der Kampfgeist der Hausherren, durch den die Gäste über weite Strecken des Spielverlaufs weit weg vom Gehäuse Ratajczaks gehalten wurden.

Auf der Gegenseite war es der Doppel-O-Sturm, der für die wichtigen Momente sorgte: Kingsley Onuegbu und Victor Obinna. Die Nigerianer erzielten die Tore zur 2:0-Führung. "Ich denke, jeder Zuschauer hat heute gesehen, dass wir den Sieg mehr wollten als die Düsseldorfer. Wir haben von der ersten Minute an den Kampf angenommen und verdient gewonnen", sagte Onuegbu, der eine herrliche Flanke von Rolf Feltscher per Kopf zum 1:0 (46.) verwertete. Zwölf Minuten später war es Obinna, der im Gewusel im Strafraum irgendwie den Ball am Düsseldorfer Schlussmann Michael Rensing vorbei ins Tor brachte.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel war alles andere als glücklich über den Auftritt seiner Mannschaft. "Mein Glückwunsch an den MSV zum Erfolg, der unterm Strich nicht unverdient war. Wir haben in der ersten halbe Stunde nicht ins Spiel gefunden, weil der MSV das sehr gut gemacht hat. Dann haben wir nach der Pause relativ schnell die beiden Tore kassiert, das hat uns natürlich nicht in die Karten gespielt", sagte der ehemalige MSV-Coach, dessen Team nur bei einem Angriff, den Joel Pohjanpalo zum 1:2 in der 67. Minute nutzte, Gefahr ausstrahlte.

"Das war ein absolutes Kampfspiel, aber das war uns schon vor dem Spiel klar", sagte Kevin Wolze, der die linke Seite im Mittelfeld unermüdlich beackerte. Auch er betonte, dass der Trend für sein Team spricht: "Wir glauben an uns und haben den Abstand auf die Konkurrenten in den letzten Spielen kontinuierlich verkürzt." Nun gilt es, die Aufholjagd in Sandhausen und gegen Leipzig zu vergolden. Den passenden Jubel dafür haben sie ja am Freitag schon geübt.

(erer)
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