„Ärgert mich maßlos“ Darum darf MSV-Coach Dotchev in Dresden nicht auf die Trainerbank

Düsseldorf · Mit dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden beginnen für den MSV Duisburg entscheidende Wochen. Beim Tabellenführer müssen die Zebras allerdings ohne Trainer Pavel Dotchev an der Seitenlinie auskommen.

 MSV-Trainer Pavel Dotchev.

MSV-Trainer Pavel Dotchev.

Foto: dpa/Robert Michael

Pavel Dotchev weiß, dass er sich an der Seitenlinie nicht immer korrekt verhält. „Ich bin bekannt dafür, dass ich ab und zu Gelbe Karten kriege“, hatte Duisburgs Trainer bereits nach dem Spiel Mitte März in Halle erklärt. Beim 1:1 war der 55-Jährige in der Nachspielzeit verwarnt worden. Anschließend blieb er zwei Partien kartenlos. Im Heimspiel gegen Mannheim folgte dann die nächste Verwarnung - dieses Mal eine mit Folgen. Wenn der MSV Duisburg am Samstag bei Tabellenführer Dynamo Dresden antritt, muss Dotchev aufgrund seiner vierten Gelben Karte auf der Tribüne Platz nehmen.

Anlass für den jüngsten Gefühlsausbruch von Duisburgs Trainer war ein Pfiff von Schiedsrichter Franz Bokop gegen Mittelfeldspieler Wilson Kamavuaka, mit dem Dotchev nicht einverstanden war, sich daraufhin lautstark beschwerte. „Es ärgert mich maßlos, dass es soweit gekommen ist“, sagte Dotchev, „aber leider lässt es sich nicht mehr ändern.“ Er sei aber überzeugt, dass seine Mannschaft sich davon nicht beeinflussen lassen wird: „Wir werden das gut meistern und einen entsprechenden Matchplan vorbereiten.“ Philipp Klug wird ihn in Dresden vertreten und die entsprechenden Ansprachen halten. Der Co-Trainer genießt dabei das volle Vertrauen von Dotchev.

Doch nicht nur an der Seitenlinie gibt es eine Veränderung, auch die Abwehr der Zebras muss nach Dominik Schmidts gelb-roter Karte in der Schlussphase gegen Mannheim erneut umgebaut werden. Für ihn könnte Tobias Fleckstein ins Team rücken und gemeinsam mit Vincent Gemablies die Innenverteidigung bilden. Auch Joshua Bitter gilt als Alternative. Ausfallen wird dagegen weiterhin Dominic Volkmer. Der Abwehrspieler befindet sich zwar wieder im Mannschaftstraining, ein Einsatz gegen Dynamo kommt jedoch zu früh.

In Dresden sieht Dotchev den MSV in der Außenseiterrolle. Die Mannschaft wolle dennoch alles probieren, um Punkte mitzunehmen. „Die Liga ist einfach so, dass jeder jeden schlagen kann“, sagte Dotchev. Insgesamt 21 Punkte trennen die Zebras vom Tabellenführer der 3. Liga.

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Doch anders als ein Blick auf Tabelle vermuten lässt, spricht die aktuelle Formkurve klar für die Zebras. Denn während der MSV seit vier Spielen nicht mehr verloren hat, sind die Sachsen etwas aus dem Tritt geraten. Aus den letzten drei Spielen holte das Team von Trainer Markus Kauczinski nur einen Zähler, ein Tor gelang ihnen dabei nicht. Zuletzt setzte es eine überraschende 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Unterhaching. Der Vorsprung des Spitzenreiters ist damit aufgebraucht. Nach 31. Spieltagen trennt Dynamo nur noch ein Punkt von den Verfolgern Hansa Rostock und dem FC Ingolstadt 04, selbst der Tabellenvierte 1860 München ist nur noch fünf Punkte entfernt. Die aktuelle Schwächephase bezeichnete Dotchev als Momentaufnahme. Er erwartet daher einen Gegner, der „gereizt ist und eine Trotzreaktion zeigen möchte.“

Neben der Ergebniskrise plagen den Aufstiegsaspiranten zudem akute Personalprobleme. Dynamo-Trainer Kauczinski muss neben zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen auch auf seinen gesperrten Kapitän Sebastian Mai (5. Gelbe Karte) verzichten. Zudem vermeldete der Klub am Mittwoch einen positiven Corona-Test bei Ransford-Yeboah Königsdörffer. Der 19-Jährige begab sich daraufhin umgehend in häusliche Quarantäne. Gegen Duisburg wird Kauczinski daher rotieren müssen. Auch für Dotchev keine einfache Situation. „Die Personalprobleme in Dresden machen es für uns nicht einfach, vorherzusehen, mit welchem System sie spielen werden“, sagte Dotchev. Trotz der ganzen Ausfälle habe Dynamo aber immer noch eine „top Qualität“.

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