Msv Duisburg Mit Umbaumaßnahmen zum Teilerfolg

Fussball · Trainer Ilia Gruev warf den lange verletzten Dan-Patrick Poggenberg ins kalte Wasser und zog Kevin Wolze nach vorne. Zehn Zebras verteidigten nach James Hollands "Rot" in Unterzahl ein 1:1 in Fürth.

 Der gut aufgelegte Keeper Michael Ratajczak muss den Elfmeter von Jürgen Gjasula passieren lassen.

Der gut aufgelegte Keeper Michael Ratajczak muss den Elfmeter von Jürgen Gjasula passieren lassen.

Foto: Daniel Karmann/dpa

Am Fürther Ronhof reißen sie ab heute ihre 66 Jahre alte Haupttribüne ab. Das Stadion, das mittlerweile nicht mehr nach Spielzeug oder Fruchtgummi benannt ist, sondern wieder Sportpark Ronhof heißt, erhält ein neues Schmuckstück. Die MSV-Fans gratulierten den Fürthern, dass sie den alten Namen wiederentdeckt haben. Kurzzeitig durften die Anhänger vom ersten Auswärtssieg ihres Teams träumen. Nach Führung musste sich Fußball-Zweitligist MSV Duisburg bei der SpVgg Greuther Fürth mit einem 1:1 (0:0) begnügen - und verlor James Holland durch eine Rote Karte.

Trainer Ilia Gruev wartete am Ronhof mit einer Überraschung auf. Erstmals verteidigte Dan-Patrick Poggenberg, der die gesamte Hinrunde aufgrund eines Schienbeinbruchs verpasst hatte, auf der linken Seite. Kevin Wolze rückte auf die linke Mittelfeldseite vor. Dennis Grote saß auf der Bank, Kevin Scheidhauer durfte die Reise nach Franken gar nicht erst antreten.

Ilia Gruev baute damit seine linke Seite, die er noch nach dem Bielefeld-Spiel ausdrücklich gelobt hatte, komplett um. Im Trainingslager in der Türkei hatte der Coach die Variante mit Poggenberg und Wolze eine Halbzeit lang erfolgreich getestet. Sie ging über weite Strecken auf, zumal der offensiv ausgerichtete Wolze den MSV kurz nach der Pause in Führung brachte. "Der Trainer hat uns das erst am Vormittag gesagt. Ich denke, dass es gut funktioniert hat", so Wolze. "Ich habe am Vormittag mit Dennis Grote gesprochen. Er hatte zuletzt Probleme", erklärte Gruev die Variante, die sich der Bulgare auch in den kommenden Wochen vorstellen kann.

Die erste Chance verbuchten die Gastgeber in der 17. Minute. Der zuletzt arg gescholtene Michael Ratajczak parierte mit starkem Reflex gegen Marco Stiepermann. Robert Zulj kam einen Schritt zu spät, um erfolgreich nachzusetzen. Drei Minuten später war "Rata" per Faustabwehr bei einem 17-Meter-Schuss gegen Veton Berisha zur Stelle.

Der MSV konnte im Spiel nach vorn zunächst nur wenige Akzente setzen. Aus dem Spiel heraus lief wenig, bei Freistößen - durch Zlatko Janjic und Kevin Wolze - fehlten die zündenden Ideen.

Das änderte sich prompt nach dem Wechsel. Im Anschluss an einen Janjic-Freistoß konnten die Gastgeber nicht konsequent klären. Kevin Wolze war zur Stelle und traf aus 18 Metern mit einem satten Schuss zum 0:1 (47.). Der Fürther Marcel Franke fälschte den Ball noch unhaltbar für Schlussmann Sebastian Mielitz ab.

Der MSV gewann an Sicherheit und spielte weiter forsch nach vorne. Zu forsch ging indes James Holland in der 65. Minute im eigenen Strafraum zu Werke. Er riss Robert Zulj zu Boden. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zeigte auf den Elfmeterpunkt und dem Australier die rote Karte. Ex-Zebra Jürgen Gjasula ließ sich - wie schon im Hinspiel - die Chance nicht entgehen und ließ Ratajczak keine Chance. James Holland stapfte nach dem Abpfiff wütend Richtung Kabine. "War das eine rote Karte? Ich denke nicht", schimpfte Holland.

Der Ausgleich gab den Gastgebern zusätzlichen Rückenwind. Glück hatte der MSV, als Sebastian Freis aus kurzer Distanz über das Tor schoss (73.). Am Ende verteidigte der MSV in Unterzahl den zweiten Auswärtspunkt. MSV-Präsident Ingo Wald, der aufgrund eines Staus erst in dem Moment das Stadion betrat, als Kevin Wolze den MSV in Führung brachte, trauerte wieder einmal einer verpassten Chance nach: "Wir haben hier zwei Punkte liegen lassen. Wieder einmal." Ähnlich sah es Sportdirektor Ivica Grlic: "Wir haben eine gute Leistung gezeigt und hätten einen Sieg verdient gehabt. Wir müssen jetzt das Positive mitnehmen und darauf aufbauen."

(RP)
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