Lokalsport Lettieris Premiere am Kiez

Fussball · MSV: Der Duisburger Trainer ist heute Abend zum ersten Mal in seiner Laufbahn am Millerntor im Einsatz.

 Andreas Wiegel rückte zuletzt durch gute Leistungen im Training und im Testspiel in Lüttich in den Fokus.

Andreas Wiegel rückte zuletzt durch gute Leistungen im Training und im Testspiel in Lüttich in den Fokus.

Foto: imago sportfotodienst

Das wird eine Premiere für Gino Lettieri. "Da war ich noch nie", sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Das wird sich heute Abend allerdings ändern. Um 20.15 Uhr spielen die Zebras am Millerntor (live bei Sport1) beim FC St. Pauli. 1200 Fans begleiten die Mannschaft an den Kiez - die Gastgeber rechnen mit einem ausverkauften Haus.

Duisburgs Neuzugang Victor Obinna muss hingegen sein Millerntor-Debüt auf unbestimmte Zeit verschieben. Die internationale Freigabe für den Nigerianer wird nicht mehr rechtzeitig beim MSV eintreffen. Der 28-Jährige war unter der Woche in Italien, um dort Behördengänge zu absolvieren. Das Gesamtpaket ist allerdings noch nicht geschnürt. Obinnas Ex-Klub Lokomotive Moskau sieht offenbar keinen Grund zur Eile und hat bislang die internationale Freigabe nicht erteilt. Dieses Schriftstück hätte bereits am Freitag vorliegen müssen, damit Obinna heute hätte spielen können.

Im Gegensatz zu Lettieri und Obinna kennt Andreas Wiegel das St.-Pauli-Pflaster gut, der Mittelfeldspieler weiß, wie die "Boys in Brown" zu knacken sind. "Gegen St. Pauli habe ich mein einziges Zweitliga-Tor erzielt", grinst Wiegel, der im Dezember 2012 beim 3:0-Auswärtssieg des FC Erzgebirge Aue traf. Ob Lettieri Wiegel heute als Experten aufbieten wird, ließ der Coach im Vorfeld der Partie noch offen. Der frühere Erfurter erlitt in der Saisonvorbereitung beim Testspiel in Voerde eine langwierige Kreuzband-Verletzung, spielte sich über Einsätze in der U 23 und beim Geheimtest in Lüttich aber wieder in den Fokus. Einen Platz im Kader hat Wiegel sicher, es könnte sogar schon für die Startelf reichen. Unter der Woche ließ Lettieri den 24-Jährigen im internen Trainingsspiel gegen die Amateure auf der rechten Außenbahn spielen.

Andreas Wiegel ist für sein Debüt im Zebra-Dress bereit. "Es wird von Tag zu Tag besser. Mir geht's gut", sagt der Mittelfeldspieler, der sich auf die Atmosphäre am Millerntor freut: "St. Pauli hat ein Publikum, das seine Mannschaft großartig anfeuert, sich gegenüber den Gastmannschaften aber fair verhält."

Martin Dausch spielte vor seinem Engagement beim MSV bei Union Berlin und erlebte in Köpenick eine vergleichbare Fankultur. Der Mittelfeldspieler, der zuletzt mit Rückenbeschwerden außer Gefecht gesetzt war, wird heute wahrscheinlich auflaufen - notfalls spritzen ihn die MSV-Ärzte fit. Thomas Bröker, Zlatko Janjic und Nico Klotz fallen hingegen aus. Neuzugang Lasha Dvali wird erstmals dem Kader der Meidericher angehören.

Gino Lettieri erwartet bei seinem St.-Pauli-Debüt ein "heißes Match". Die Stärken der Gastgeber sieht der 48-Jährige vor allem im Mittelfeld. Lettieri: "Die stehen sehr stabil. Sie haben in der letzten Saison im Abstiegskampf begriffen, wie die 2. Liga funktioniert." Der Duisburger Trainer ist zuversichtlich, dass auch seine Spieler allmählich die Lektionen begreifen.

(RP)
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