MSV Duisburg Koch ist "heiß aufs Comeback"

MSV Duisburg · Zum ersten Mal seit seiner schweren Verletzung im Februar 2011 bestreitet der Leihspieler von Borussia Dortmund ein Pflichtspiel für den MSV Duisburg – wenn auch nur für die Reserve. Sollte das gelingen, steht die Tür zum Profiteam auf.

 Die Leidenszeit von Julian Koch soll morgen vorbei sein. Der 21-Jährige wird beim MSV II Spielpraxis sammeln.

Die Leidenszeit von Julian Koch soll morgen vorbei sein. Der 21-Jährige wird beim MSV II Spielpraxis sammeln.

Foto: reichwein

Zum ersten Mal seit seiner schweren Verletzung im Februar 2011 bestreitet der Leihspieler von Borussia Dortmund ein Pflichtspiel für den MSV Duisburg — wenn auch nur für die Reserve. Sollte das gelingen, steht die Tür zum Profiteam auf.

Diesmal, sagt Julian Koch, wird ganz bestimmt nichts dazwischen kommen. Kein Rückschlag. Keine Verletzung wie im letzten Testspiel vor der Saison gegen Twente Enschede, als Koch Anfang August schon mal vor der Rückkehr ins Team des Fußball-Zweitligisten stand. "Daran will ich gar nicht denken", wiegelt er ab.

Kreuzbandriss, Kompartement-Syndrom und die jüngste Meniskusverletzung hat er hinter sich gelassen. "Mein Kopf ist frei", sagt der Blondschopf und Publikumsliebling, in dessen Rückkehr die Fans des Tabellenletzten MSV Duisburg so große Hoffnungen setzen. Morgen soll er zum ersten Mal seit seiner schweren Knieverletzung im Februar 2011 ein Pflichtspiel für die Zebras bestreiten.

Im Duell der Regionalliga-Mannschaft mit den Sportfreunden Siegen (14 Uhr) wird der Defensiv-Allrounder voraussichtlich 45 bis 60 Minuten auflaufen. "Ich freue mich riesig und bin richtig heiß auf das Spiel", versichert "Jule". "Ich habe keine Angst mehr, in die Zweikämpfe zu gehen. Was mir sicher noch fehlt, ist die Handlungsschnelligkeit im Spiel. Manchmal sind die Beine noch schneller als der Kopf."

Und die soll sich der 21-Jährige mit der entsprechenden Spielpraxis holen. "Ich habe Julian als positiv verrückten Typen kennengelernt. Er ist in der dritten Woche bei uns im Training und hat stetig Fortschritte gemacht", erklärt Runjaic, der nicht ausschließen will, dass Koch am kommenden Mittwoch beim DFB-Pokalspiel in Karlsruhe beziehungsweise im darauf folgenden Zweitliga-Spiel gegen den FSV Frankfurt (3. November, 13 Uhr) zumindest im Kader der Profis steht. "Wir werden nach Absprache mit den Ärzten und auch mit Julian entscheiden."

Abgesprochen ist, dass Koch im Team von Amateurcoach Manfred Wölpper morgen im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommt. "Dort bekommt Julian die Möglichkeit, oft in Ballbesitz zu sein", fügt der Coach an.

Koch scharrt bereits mit den Hufen. "Ich hoffe, das ich mich schnell für die Profis empfehlen und dem Team bald helfen kann — wenn ich auch nur im Kader und nicht auf dem Rasen stehe."

Am Mittwoch saß der Leihspieler von Borussia Dortmund noch beim Champions-Leaque-Spiel des BVB gegen Real Madrid auf der Tribüne. Der Ex-Dortmunder Toni da Silva hatte Tickets für die gesamte Mannschaft besorgt. "Eine schöne Abwechslung", wie Koch fand.

Und überdies vielleicht auch ein wenig Anschauungsunterricht. "Dass Dortmund fußballerisch ein anderes Niveau besitzt, ist außer Frage. Aber ich hoffe, dass meine Spieler dennoch etwas mitgenommen haben", sagt Runjaic. "Auch auf allerhöchstem Niveau bestätigt sich, dass man nur durch konsequentes Arbeiten im Team Erfolg haben kann. Dortmund hat ein immenses Laufpensum abgeliefert, und es war stets die Bereitschaft erkennbar, alles geben zu wollen."

Diese Einstellung wünscht sich der Trainer des MSV auch morgen beim SV Sandhausen, gegen den er nach der jüngsten 0:2-Niederlage eine "Trotzreaktion" erwartet. "Wir haben unter der Woche Klartext gesprochen", erklärt Runjaic. "Es gibt die klare Ansage, dass wir mit entsprechendem Einsatz und der Laufbereitschaft Zählbares aus Sandhausen mitnehmen wollen. Das wird aber nicht von unserem Gegner, sondern allein an uns liegen."

(RP/rl)
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