MSV Duisburg Jubeltanz auf Krücken

Der MSV Duisburg hat Freitagabend nach Treffern von Baljak, Exslager und Sukalo mit 3:2 gegen Alemannia Aachen gewonnen. Die verletzten Koch und Maierhofer tanzten nach Spielschluss auf ihren gesunden Beinen.

Die Siege des MSV Duisburg gegen Schalke
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Foto: AFP

Der MSV und Alemannia Aachen hatten sich im Hinspiel ein ziemlich dramatisches und gutklassiges Spiel geliefert. Freitag in der Schauinsland-Arena vor 13 147 Fans war es ähnlich. Mit 3:2 (1:1) besiegten die Zebras die Grenzstädter und legten mal wieder eine begeisternde zweite Halbzeit mit viel Schwung hin.

Vor dem Gastspiel der Aachener gab's ein Wiedersehen mit Julian Koch. Die Saison ist für ihn gelaufen. Bis Dezember ist nichts machbar für ihn. Julian Koch gilt nach wie vor alles Mitgefühl. Der junge Mann mit der dynamischen Spielweise hatte sich verletzt, als er sich mit einer für ihn typischen Aktion für die Mannschaft einsetzen wollte. Sein Zweikampf mit dem Oberhausener Dimitrios Pappas endete am 25. Februar, an einem für Koch schwarzen Tag, mit einer schlimmen Knieverletzung. Außenbandriss und angerissenes vorderes Kreuzband im rechten Knie lautete die niederschmetternde Diagnose. Das Pokalendspiel in Berlin ist in unerreichbare Ferne gerückt. Koch wird es überstehen. Er ist ja noch so jung. Aber es hätte der erste ganz große Höhepunkt einer vermutlich glänzenden Karriere werden können.

Julian Kochs Blick ist nach vorne gerichtet. In der Halbzeit gab's an die Adresse der ergiffen lauschenden Fans den umjubelten Gruß. Einer wie er, ("einer von uns"), ist eben beliebt. Er fühle sich wohl, sei nach dem ersten physischen Knockout seelisch wieder in Form und brenne darauf, in der Reha Gas zu geben. Das wird aber noch Monate brauchen. Das vorgesehene Pressegespräch musste der 20-Jährige abblasen, weil er im Stau stand und den Termin nicht halten konnte. Beifall brauste später in der Business-Lounge auf, als er doch eintraf, natürlich auf Krücken, aber schon wieder lächelnd und nach allen Seiten grüßend. Das traf auch auf Stefan Maierhofer mit schickem Hütchen zu, der naturgemäß auch Gehhilfen benötigte. Auch er war gestern in der Arena.

Sukalo vergibt einen Elfmeter

Das anschließende Spiel versetzte Koch und Maierhofer durchaus in Hochstimmung. Milan Sasic hatte Jürgen Säumel und Youngster Maurice Exlager für den gesperrten Olivier Veigneau und Maierhofer aufgeboten. Der erste Höhepunkt war der Foulelfmeter für den MSV, als Timo Achenbach den Durchgebrochenen Sefa Yilmaz foulte. Aber Goran Sukalo vergab den Strafstoß. Das 1:0 für den MSV durch Sdrjan Bajak ermöglichte Daniel Reiche mit einem schönen Paß, und beim Aachener Ausgleich durch Stieber stand Reiche auf der falschen Seite mit einem gravierenden Fehlpass unfreiwillig Pate. Nach der Pause ging die Post ab. Erst war es Aachens Torjäger Auer, der zum 1:2 vorlegte. Dann erzielte Maurice Exslager den Ausgleich, fünf Minuten vor Schluss düpierte Goran Sukalo Hohs mit einem Knaller aus spitzem Winkel.

(RP)
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