MSV Duisburg Hurra, hurra, die Lizenz ist da

Duisburg · Der DFB erteilte am Donnerstag die Genehmigung für die Dritte Fußball-Liga. Die Stadionlösung soll nun folgen, der Kader aufgestockt werden.

 Daumen hoch: Der Deutsche Fußball-Bund hat dem MSV die Lizenz erteilt.

Daumen hoch: Der Deutsche Fußball-Bund hat dem MSV die Lizenz erteilt.

Foto: Christoph Reichwein

Das bange Warten hatte am Donnerstagnachmittag ein Ende: Um 15.18 Uhr schickte der MSV Duisburg die erlösende Nachricht, die er aus Frankfurt erhalten hatte, an die Öffentlichkeit: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erteilt dem Gründungsmitglied der Bundesliga die Lizenz für die kommende Saison in der Dritten Liga. Der Jubel bei den Fans, die in den vergangenen Wochen erneut Unglaubliches geleistet hatten, um dem wirtschaftlich angeschlagenen Klub zu helfen, fiel entsprechend groß aus.

Der Verein wiederum mühte sich in seiner Stellungnahme in einer Mischung aus Erleichterung und Zurückhaltung: "Wir freuen uns über die Entscheidung des DFB, auch wenn wir eigentlich keine Zweifel hatten - aber ein wenig Spannung ist dann ja doch dabei, bis das Okay kommt", sagte Geschäftsführer Bernd Maas, der zugleich ankündigte, die Zukunft des Vereins "für die kommenden Jahre" sichern zu wollen. Sein Kollege, Peter Mohnhaupt, ergänzte: "Was ich hier in den ersten Wochen meiner Tätigkeit an Euphorie und Begeisterung rund um den MSV erlebt habe, hat einen ganz großen Anteil an diesem positiven Ergebnis." Er fügte an: "Diese Euphorie und Begeisterung müssen wir jetzt mitnehmen, das ist eine gute Basis, den MSV wieder dahin zu bringen, wo dieser Traditionsverein auch hingehört."

Auch Präsident Ingo Wald dachte zuerst an die Fans: "Unser Dankeschön geht an alle, die in den vergangenen zwölf Monaten so hart gearbeitet haben, um dieses Ergebnis zu ermöglichen. Das sind in erster Linie unsere Anhänger, denen dieser Traditionsverein so viel bedeutet und die in phantastischer Art und Weise gezeigt haben, dass der MSV nicht von der Fußball-Landkarte verschwinden darf." Wald vergaß auch nicht: "Unser Dank geht aber natürlich auch an die Sponsoren und Gönner, die mit ihrem Engagement den größten Teil der finanziellen Verantwortung tragen. Mein Respekt gilt aber auch allen Kollegen in den Gremien und der Geschäftsstelle, die in den vergangenen Monaten immer wieder Privates hinten angestellt und sich über alle Maßen für den MSV eingesetzt haben." Ihn selbst eingeschlossen, der trotz einer schweren Erkrankung weiter für die Sanierung des Vereins arbeitete.

Mit der Erteilung der Lizenz greift der Schuldenschnitt, bei dem die Gläubiger auf 80 Prozent ihrer ausstehenden Gelder verzichten. Die Lösung der Stadionfrage, nach der die Stadt die Mehrheitsanteile der Arena übernimmt und dem MSV die Miete auf bezahlbare 900 000 Euro pro Jahr senkt, soll in den nächsten Tagen folgen. Nach Informationen unserer Zeitung liegen diesbezüglich unterschriftsreife Verträge bei der Stadt, dem Land NRW als Bürge und der HSH Nordbank als größtem Finanzier des Stadions vor. Sollte auch diese Hürde endgültig übersprungen sein, will der MSV seine Ankündigung wahr machen und den Spieleretat zur neuen Saison um 40 Prozent erhöhen, damit ein Team geformt werden kann, das um den Aufstieg in Liga zwei mitspielen kann. Die Gutachten, die der Klub dem DFB zur Bestätigung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit eingereicht hat, basieren auf einem Aufstieg. Sollte der im kommenden Jahr verpasst werden, wären nur die Gutachten neu zu erstellen, der MSV aber noch lange nicht mehr erneut von der Insolvenz bedroht.

Personell haben die Meidericher die Verpflichtungen von Dennis Grote von Preußen Münster und Fabian Schnellhardt vom 1. FC Köln bereits bekannt gegeben. Bei weiteren Transfers hielt sich Sportdirektor Ivica Grlic zunächst bedeckt. Nach Informationen unserer Zeitung soll er sich aber nach Erik Wille (21 Jahre, Eintracht Frankfurt, defensives Mittelfeld) und Thomas Meißner (23, Borussia Dortmund II, Innenverteidiger) auch mit Tim Albutat, 21, vom SC Freiburg einig sein. Der Defensivmann, der im Mittelfeld, aber auch in der Abwehr eingesetzt werden kann, war in der abgelaufenen Regionalliga-Saison Kapitän des SC Freiburg II und brachte es in der Bundesliga-Mannschaft der Breisgauer auf zwei Einsätze, darunter einen in der Europa League gegen den FC Sevilla.

Der Vorverkauf für das Benefizspiel gegen Bayern München am Montag, 21. Juli (19.15 Uhr, Schauinsland-Arena) startet am Donnerstag, 12. Juni. Zunächst haben Dauerkarteninhaber von Donnerstag, 10 Uhr bis Samstag, 21. Juni, 19 Uhr ein Vorkaufsrecht. Diese Tickets gibt es nur im Zebra-Shop in der Arena. Sollten dann noch Karten übrig sein, gehen sie am Montag, 23. Juni in den freien Verkauf.

(RP)
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