MSV Duisburg Hertha schon fast "durch"

Bei günstigen Spielausgängen der Konkurrenz aus Bochum und Fürth können die Berliner am Ostermontag in der Schauinsland-Arena schon völlig entspannt feiern.

MSV Duisburg: Hertha schon fast "durch"
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Die Konstellation: Sollte Friedhelm Funkel mit seinen Bochumern bereits übermorgen beim SC Paderborn verlieren und die SpVg Greuther Fürth am Samstag als Gast des TSV München 1860 nicht gewinnen, dann sieht die Schauinsland-Arena am Ostermontag (20.15) die Mannschaft des Bundesliga-Aufsteigers Hertha BSC.

MSV Duisburg: Hertha schon fast "durch"
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Es könnte also Feierstimmung ins Stadion einziehen — aber nicht beim MSV. Die Hertha, ohnehin längst "durch" zum großen Ziel des Wiederaufstiegs, ist der vorletzte Heimgegner in dieser Saison, dann erscheint zum Abschluss noch der SC Paderborn.

Der Düsseldorfer Michael Preetz, der den MSV in der Saison 1992/93 als Mittelstürmer mit seinen vielen Kopfballtoren zum Aufstieg verhalf, heute Sportdirektor bei den Berlinern, ist sich aber mit dem noch etwas verkrampft wirkenden Trainer Markus Babbel einig, dass bis zum großen Wurf noch einiges an Arbeit zu verrichten sein wird.

Das sind zwar Worthülsen ("Noch ist nichts gewonnen"), gehört aber zum Geschäft. Bloß keine zu optimistischen Töne. Zurückhaltung ist angesagt bei den Hauptstädtern, die mit Erfolg bemüht waren, den Bundesliga-Abstieg im Jahr zuvor abzuhaken. Damals waren die Fans total verärgert, jetzt gibt es neue, fast grenzenlose Jubelstimmung bei den Anhängern, die im Olympiastadion einen neuen Besucherrekord für die zweite Liga aufstellten.

Der letzte Auswärtsieg gelang dem MSV am 27. November ausgerechnet dort, wo die Zebras am 21. Mai noch einmal auftreten. Im Olympiastadion hatte die Mannschaft mit ihrem glanzvollen 2:0-Sieg seinerzeit für Aufsehen gesorgt. Das ist längst graue Vergangenheit.

Seit acht Spielen auf fremdem Platz sind die Duisburger jetzt schon ohne Erfolgserlebnis. Wenn MSV-Trainer Milan Sasic heute zu einer der letzten offiziellen Presserunde bittet, dann ist alles andere als Hochstimmung angesagt. Die schlimme Verletzung des Kapitäns wird die Atmosphäre bestimmen, der Transfer des Flügelflitzers Olcay Sahan nach Lautern ein Thema sein.

Überhaupt stellt sich die Frage, wie der Kroate nach den vielen Ausfällen noch eine Mannschaft zusammenbasteln kann, die in etwa sportlich mithalten kann. Die psychologisch angeknackste Stimmung im Team müsste nach dem erneuten Tiefschlag normalerweise auf dem Tiefpunkt sein.

Man muss sich das mal vorstellen: Schalke müsste beim Pokalendspiel in Berlin auf solch bewährte Kräfte wie Neuer, Raul, Farfan, Metzelder oder so wegen Verletzung verzichten. Milan Sasic, der nach dem Aus des Kapitäns Srdjan Baljak tief betroffen war, mag aber das große Klagelied nicht anstimmen.

Es hilft alles nichts: So wie das Finale immer näher rückt, werden sich Geschichten um das Treffen mit dem Schalkern ranken. Und rosiger wird es für den MSV auf keinen Fall.

(RP)
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