MSV Duisburg Hans-Werner Tomalak: "Ein Eklat"

Ach, was war das schön. Die Danke-schön-Party des MSV am Tag vor dem Spiel, in einem aufgehübschten alten Fabrikgelände am Ufer der Spree, sorgte für hohe Anerkennung und ungeteiltes Lob.

MSV: So schön feierten die Fans in Berlin
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MSV: So schön feierten die Fans in Berlin

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Der MSV hatte all jene, die ihm in den letzten nicht ganz so einfachen Jahren trotzdem zur Seite standen, zum Pre-Event eingeladen, und wer da alles kam, sprengte den normalen Rahmen. Spielerlegenden wie Bernard Dietz, Ewald Lienen oder Michael Bella, Prominenz aus dem Sport mit dem scheinbar nie älter werdenden Rudi Gutendorf an der Spitze, aus Politik (OB Adolf Sauerland) und Wirtschaft, vornehmlich Hauptsponsor Gerald Kassner ("Schauinslandreisen"), andere Finanzhelfer wie Hermann Hövelmann (Rheinfels") oder der Sparkassen-Chef Hans-Werner Tomalak, um nur einige zu nennen, vergnügten sich bei anregenden Gesprächen, leckeren Speisen, und kühlen Getränken, für die in erster Linie mal wieder Edgar Kaspers ("Heute bin ich ein König") gesorgt hatte. Das zog sich hin bis weit nach Mitternacht. Eine Einstimmung war das allemal. Zu diesem Zeitpunkt schwankte noch das Barometer zwischen Hoffen und Bangen. Einen Tag später um 22.50 Uhr hatte die nackte Realität in Form von fünf Schalker Treffern Einzug gehalten.

Aber auch danach ließ sich die große MSV-Familie nicht verdrießen. In einem Nobelhotel am Potsdamer Platz herrschte schon — wieder fernab vom Fußballplatz — emsige Betriebsamkeit. Vorsitzender Dieter Steffen meinte in Bezug auf die ausgewählte Location, sogar Günter Netzer habe erklärt, da sei der MSV besser beraten gewesen als die Schalker. Die beiden Medien-Oldtimer Rolf Töpperwien und Werner Hansch moderierten abwechselnd eine Trainer-Spieler, Runde, dann ein Legenden-Interview mit Bernard Dietz und manches mehr. Das mag insgesamt als bombastisch kritisiert werden, war aber nur der Dank für den Beistand in der Vergangenheit. Das war o.k.

Ein schaler Beigeschmack blieb nach dem Bankett. Vorher hatte es einen Empfang für NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gegeben, an dem auch Innenminister Ralf Jäger und der MSV-Vorstand teilnahm. Oberbürgermeister Adolf Sauerland war nicht geladen. "Das war ein Eklat", meinte Sparkassen-Chef Hans-Werner Tomalak wütend, "der Empfang ist zu einer reinen SPD-Veranstaltung geworden." Den OB draußen "im Regen" stehen zu lassen, sei ein Unding: "Wo er doch soviel für den Verein getan hat", meinte Tomalak.

(RP)
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