2:1-Erfolg in Duisburg Fortuna macht mit Derbysieg großen Schritt Richtung Aufstieg

Für Fortuna Düsseldorf rückt der Traum vom Aufstieg immer näher. Am 26. Spieltag der 2. Bundesliga gewannen die Rot-Weißen durch Tore von Rouwen Hennings und Takashi Usami 2:1 beim MSV Duisburg.

Fortuna Düsseldorf beim MSV Duisburg: Einzelkritik
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Fortuna in Duisburg: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Es gibt ein Wort, das die Verantwortlichen der Fußballvereine in Düsseldorf und Duisburg in diesen Tagen meiden. Das Wort ist Aufstieg. Während diese Vorgehensweise beim MSV als Aufsteiger noch eher nachvollziehbar ist, wird es bei Fortuna von Woche zu Woche schwerer, diese defensive Sprachregelung zu verkaufen. Auch an diesem Wochenende legten die Konkurrenten dem Zweitliga-Spitzenreiter wieder den roten Teppich aus: Der Tabellenzweite Nürnberg verlor in Bielefeld. Der Dritte Kiel kam in Bochum nicht über ein Unentschieden hinaus.

So hatten es die Düsseldorfer am Sonntag beim Vierten Duisburg selbst in der Hand, einen wichtigen Schritt Richtung Bundesliga-Rückkehr zu gehen. Und sie gingen ihn. In einem unterhaltsamen Spitzenspiel vor 28.000 Zuschauern holte Fortuna drei ganz wichtige Punkte. Fortuna hat nun schon neun Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz.

Fortuna-Profis feiern Derbysieg in Duisburg
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Fortuna-Profis feiern Derbysieg in Duisburg

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Foto: Falk Janning

Mehr als 5000 Anhänger begleiteten ihren Verein aus Düsseldorf die 25 Kilometer ins Wedaustadion. Fortunas Trainer Friedhelm Funkel setzte in der Startelf auf einen Ex-Duisburger: Kämpfer Adam Bodzek ersetzte den technisch stärkeren Florian Neuhaus. Bodzek spielte den alleinigen Abräumer vor der Abwehr. Marcel Sobottka und Oliver Fink übernahmen die etwas offensiveren Rollen im zentralen Mittelfeld. Komplett verzichten musste Funkel auf seinen Flügelflitzer Benito Raman, der grippegeschwächt in der Landeshauptstadt blieb.

Stattdessen agierte — wie schon beim 2:1 gegen St. Pauli in der Vorwoche - die japanische Flügelzange mit Genki Haraguchi und Takashi Usami. Während Usami über weite Strecken wenig gelang, war Haraguchi unermüdlicher Unruheherd, der mit seinen Dribblings die Duisburger Abwehr wiederholt vor Schwierigkeiten stellte.

Nach einer längeren Abtastphase beider Vereine, die sich intensiv bekämpften, nahm die Partie nach einer halben Stunde mehr Fahrt auf. Haraguchis Fernschuss ließ MSV-Torhüter Mark Flekken nur abklatschen, Marcel Sobottka war zum Nachschuss zur Stelle, doch Flekken nahm den Richtung Torlinie rollenden Ball noch rechtzeitig auf (32.). Auch die Gastgeber kamen nun zu gefährlichen Situationen im Düsseldorfer Strafraum. Die Arbeit für Torhüter Raphael Wolf erledigten aber zunächst andere. Erst rettete Rouwen Hennings in höchster Not (38.), dann bügelte Kaan Ayhan für den am Ball vorbeirutschenden André Hoffmann aus (40.).

Die daraus resultierende Ecke für den MSV war schließlich der Auslöser für die Düsseldorfer Führung. Duisburgs Verteidiger Gerrit Nauber hatte Probleme, den Befreiungsschlag gegen die heranrasenden Usami und Haraguchi zu klären. Usamis Hackentrick in Richtung Haraguchi misslang zwar noch, doch Oliver Fink schaltete schnell. Der Kapitän bediente Hennings, der sich den Ball einmal vorlegte und aus 20 Metern mit dem linken Vollspann abzog. Der Ball rauschte ins linke obere Toreck. Flekken war ohne Chance. Es war der neunte Saisontreffer für die Sturmspitze.

Nach dem Seitenwechsel musste dann auch Wolf erstmals eingreifen. Der Aufsetzer von Moritz Stoppelkamp gehörte aber sicher nicht zu den größten Herausforderungen in seiner Torhüterkarriere (55.). Zwei Minuten später kochte die Duisburger Fankurve vor Wut. MSV-Kapitän Kevin Wolze ging nach einem Zweikampf mit Julian Schauerte am Strafraumeck zu Boden. Für Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) kein Grund, auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Eine Fehlentscheidung. Wolze konnte es nicht fassen, war nur schwer zu beruhigen.

In einer nun etwas hitzigeren Atmosphäre witterte Duisburg Morgenluft. Die größeren Ballbesitzphasen brachten aber zunächst auch nicht mehr Gefahr für das Düsseldorfer Tor. Auf der anderen Seite hatte Hennings die große Chance zum Doppelpack. Sein gefühlvoller Lupfer aus 18 Metern tropfte aber nur auf die Latte (65.).

Die beste Gelegenheit zum Ausgleich hatte dann der eingewechselte Publikumsliebling Kingsley Onuegbu. Artistisch bugsierte der Sturmtank den Ball aus der Drehung in Richtung Tor. Der Ball rauschte ganz knapp am langen Pfosten vorbei (72.). Im Gegensatz zu Usamis Schuss, der durch Flekkens Beine zum 2:0 (88.) im Kasten einschlug. Der eingewechselte Davor Lovren hatte den Japaner mustergültig bedient. Die Zwei-Tore-Führung währte aber nur wenige Sekunden. Borys Tashchy brachte Duisburg noch einmal heran (90.). Am Ende reichte es trotz einer weiteren Großchance von Onuegbu (90.+4) aber nicht mehr zum Punktgewinn für den MSV.

MSV Duisburg - Fortuna Düsseldorf: Bilder des Spiels
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Duisburg - Fortuna: Bilder des Spiels

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Foto: dpa, jai

Der Rest war eine Party in Rot und Weiß. Nun sieht alles danach aus, dass Fortuna in der kommenden Spielzeit wieder zu Auswärtsspielen in den Ruhrpott fährt. Dann aber nach Dortmund und Gelsenkirchen.

(erer)
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