MSV Duisburg Die Weichen sind gestellt

Lokalsport · Seine Arbeit benötige noch Zeit, sagt Kosta Runjaic. Doch schon am Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern erhofft sich der neue MSV-Trainer eine Veränderung zum Besseren. 1000 Zebra-Fans wollen das vor Ort miterleben.

 Dem neuen MSV-Coach Kosta Runjaic (3.v.r.) blieben durch die Länderspielpause zwei Wochen Zeit, um den Spielern seine Vorstellungen eines modernen und erfolgreichen Fußballs zu vermitteln.

Dem neuen MSV-Coach Kosta Runjaic (3.v.r.) blieben durch die Länderspielpause zwei Wochen Zeit, um den Spielern seine Vorstellungen eines modernen und erfolgreichen Fußballs zu vermitteln.

Foto: Reichwein

Die Zuversicht der Zebras vor dem Gastspiel am Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern ist so groß, wie die einer Mannschaft, die sich nach einem klaren Rückstand mit einem ersten Treffer zurückmeldet. Kapitän Branimir Bajic formuliert philosophisch: "Wir haben null Punkte auf dem Konto. Das heißt viel und das sagt nix." Der neue MSV-Trainer Kosta Runjaic findet es "besser, in dieser Situation gegen Lautern zu spielen als gegen den FSV Frankfurt, weil man auf dem Betzenberg nichts zu verlieren habe. "Kaiserslautern muss. Wir wollen."

Über die Rollenverteilung wird nicht diskutiert: Die Mannschaft, die vor 35 000 Zuschauern Heimrecht hat und in die Bundesliga zurück möchte, ist in der Vorhand. Der MSV am Tabellenende will zur Premiere des neuen Chefcoaches erst einmal deutlich machen, dass die Lektionen der vergangenen zwei Wochen verstanden worden sind. "Jeder muss eine Schippe drauflegen!", sagt Runjaic, der nach eigenem Bekunden eine intakte Mannschaft vorgefunden hat. Bajic wolle trotz Schmerzen im Knie dabei sein, führt er als Beweis an.

Der 41-Jährige macht aber ebenso deutlich, dass ein Team mit zwölf Gegentoren wisse, woran es zu arbeiten habe. Defensive Abläufe sind wichtig. Auch deshalb ist es gegen Lautern leichter als gegen Frankfurt. Die Gastgeber werden das Spiel machen und offensiv agieren. Bei der Lektion "So setze ich einen Gegner unter Druck" ist der neue Cheftrainer des MSV offenbar noch nicht angekommen. Es braucht halt alles seine Zeit.

Und so ringt ihm die Frage eines Kollegen, ob es für den Fall eines frühen Rückstands einen Plan B gebe, ein fast spöttisches Lächeln ab. Der MSV lernt noch Plan A auswendig. Deshalb die Antwort: "Bei einem 0:1 kann man auch noch in der Nachspielzeit den Ausgleich machen." Im Vordergrund steht, nicht aus den eingeübten Strukturen auszubrechen.

Gerade deshalb misst der Trainer den beiden Siegen gegen das Team aus Katar, den Al Rayyan SC und gegen den Viertligisten Viktoria Köln (zweimal 2:0) einigen Wert bei. Es fiel kein Gegentor. Deshalb nimmt er zufrieden zur Kenntnis, dass Abwehrchef Bajic spielen kann. Und deshalb setzt er wohl auch den Reiz in Richtung Torhüter Felix Wiedwald. In seinem ersten Zweitliga-Jahr habe der junge Mann hervorragend gehalten, jetzt aber bereits ein Dutzend Treffer in der Kiste. Freilich, anders als im Vorjahr Florian Fromlowitz muss Wiedwald nicht fürchten, dass ihn der neue Besen aus dem Kasten fegt.

Der Trainer baut auf ihn, wie auch auf andere Spieler mit Erfahrung. Bajic und Goran Sukalo sind damit gesetzt. Wohl auch Benny Kern, der sich im Training aufgedrängt habe, Ranisav Jovanovic und natürlich Antonio da Silva. Dem Brasilianer mangele es noch an Fitness. Wirklich konkret wollte Runjaic zur Aufstellung nicht werden: "Wir im Trainerteam habe einige Alternativen im Kopf." Schon diese Nachricht darf bei den erwarteten 1000 Zebra-Fans im Stadion wie ein Teelöffel Hoffnung wirken.

(RP/rl)
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