Interview Tom Starke Der Pokal mit den großen Ohren

Duisburg · Am Montag spielt der deutsche Rekordmeister Bayern München beim MSV Duisburg im Benefizspiel. Der Ex-MSV-Keeper Tom Starke wird dann im Tor stehen. "Ich freue mich riesig auf das Spiel in der Duisburger Arena", sagt er im Interview.

Am Montag kommt der FC Bayern München zum Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, um den Zebras beim Benefizspiel (18.30 Uhr) finanziell unter die Arme zu greifen. Natürlich ohne die Weltmeister und damit auch ohne Torwart Manuel Neuer. Die meisten MSV-Fans wird das nicht stören. Im Gegenteil: Der Deutsche Meister kommt mit Tom Starke. Starke verließ den MSV 2010 als Publikumsliebling und kehrt am Montag als Sympathieträger zurück. "Ich freue mich riesig auf das Spiel", sagt der 33-Jährige im Gespräch mit der Redaktion.

Kann es sein, dass Sie der Bayern-Spieler sind, der sich am meisten auf das Spiel beim MSV freut?

Tom Starke: (lacht) Das kann schon zutreffen. Ich freue mich riesig auf das Spiel in der Duisburger Arena. Ich hatte beim MSV eine tolle Zeit. Ich freue mich auch auf das Wiedersehen mit den Fans. Ich hatte es am Anfang als Nachfolger von Georg Koch nicht leicht. Doch ich bin ein ehrlicher Typ und habe ehrliche Arbeit abgeliefert. Das haben die Duisburger Anhänger dann auch honoriert.

Zum Ende der letzten Saison fielen Sie mit einem Bänderriss im Ellbogengelenk aus. Ist die Sache ausgestanden?

Starke: Ja, die Verletzung ist auskuriert. Ich habe auch schon eine Woche vor der Mannschaft mit dem Training angefangen, um den Rückstand schneller aufzuholen.

Wie groß ist denn in München der Medien-Rummel um den zweiten Torwart?

starke Das hält sich in Grenzen, die Zeitungen haben da andere Spieler im Auge. Natürlich gibt es das ein oder andere Interview, wenn ich spiele.

Sie gelten als ein ehrgeiziger Typ. Als Sie in Duisburg für eine kurze Zeit nicht die Nummer eins waren, haben Sie innerlich gekocht. Als Sie zum FC Bayern wechselten, war Ihnen klar, dass Sie nicht erster Torwart werden würden.

starke: Natürlich wusste ich, welche Rolle ich in München spielen würde. Aber ich habe diesen Schritt bewusst gemacht und habe ihn zu keinem Zeitpunkt bereut. Es war ein Kindheitstraum von mir, einmal auf dem Balkon zu stehen und einen Pokal in den Händen zu halten. Das Triple in der vorletzten Saison war eine Riesen-Geschichte.

Der Champions-League-Gewinn war Ihr Höhepunkt?

Starke: Ja klar. Es war toll, den Pokal mit den großen Ohren in die Höhe zu reißen. Die Sieger-Medaille hat einen ganz besonderen Platz in meiner Vitrine erhalten.

Kann ein Tom Starke einem jüngeren Manuel Neuer noch Tipps geben?

starke: Wir arbeiten intensiv im Training zusammen und sind natürlich ständig im Gespräch. Aber Tipps? Nein. Weder er mir, noch ich ihm. Dazu haben wir beide schon viel zu viel im Fußball erlebt.

Wie haben Sie eigentlich den Absturz des MSV Duisburg samt Lizenzentzug erlebt?

Starke: Schon zu meiner Zeit war immer klar, dass es der MSV nicht einfach hat. Aber dass solche Probleme auf den Klub zukommen würden, hatte ich nicht erwartet. Aber immerhin war ein Neustart in der 3. Liga möglich. Ich hoffe, dass der MSV aus seinen Fehlern gelernt hat und wieder nach oben kommt.

Wie sieht Ihr persönlicher Kontakt zum MSV noch aus?

starke Ich pflege einen freundschaftlichen Kontakt zu Manager Ivica Grlic, unsere Familien sind auch befreundet. Ich freue mich auch auf das Wiedersehen mit den Zeugwarten Peter Lindner und Manni Piwonski und dem Busfahrer Frank Frank Wischnewski am Montag. Ich verfolge immer noch regelmäßig die Ergebnisse des MSV.

Ihr Vertrag bei den Bayern läuft Ende der Saison aus. Haben Sie schon Pläne für die Zukunft, wollen Sie vielleicht noch einmal etwas ganz anderes machen?

starke Die Bayern sind mein erster Ansprechpartner. Da werden in den nächsten Monaten sicher die ersten Gespräche laufen. Für mich steht fest: Ich fühle mich topfit und denke noch lange nicht ans Aufhören.

(RP)
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