MSV Duisburg Baumann dirigiert heute zum letzten Mal den MSV
Duisburg · Das Finale im Niederrheinpokal heute (18.30 Uhr) will der Trainer gewinnen. Den Pokal hat er bereits einmal gestemmt.
Karsten Baumann erinnert sich an den 3. Mai 2005. Damals war er noch Spieler des Wuppertaler SV und besiegt die SSVg Velbert mit 5:0: "Da habe ich den Niederrheinpokal auch schon mal nach oben gereckt." Eine Wiederholung als Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg heute ist fast schon Pflicht: Die Profis empfangen um 18.30 Uhr die Oberliga-Amateure des TV Jahn Hiesfeld in der Schauinsland-Arena und müssen das Finale auch mit Blick auf die Finanzen gewinnen, um nächste Saison im weitaus lukrativeren DFB-Pokal dabei zu sein.
Bevor Baumann bei einem erfolgreichen Spielverlauf aber erneut den Pokal nach oben recken kann, muss er erst einmal einen Blumenstrauß stemmen. Davon gibt es heute Abend gleich ein Dutzend: Für den Trainer, dessen auslaufender Vertrag ebenso wenig verlängert wurde wie der seines Assistenten Markus Reiter, für den scheidenden Teammanager Tobias Willi, den Sportinvaliden Jens Wissing, der seine Karriere diese Saison mit einer Sprunggelenkverletzung beenden musste, und für acht Spieler aus dem aktuellen Kader: Phil Ofosu-Ayeh (wechselt zum Zweitligisten VfR Aalen), Gerrit Wegkamp (Ausleihgeschäft mit Fortuna Düsseldorf endet), Markus Bollmann, Athanasios Tsourakis, Tobias Feisthammel, Christian Eichner, Nikolas Ledgerwood und Patrick Zoundi (alle Verträge laufen aus). Das bedeutet viel Arbeit für Sportdirektor Ivica Grlic in der näheren Zukunft und ein gutes Geschäft für einen Duisburger Blumenladen heute.
Einen Strauß kriegt Sascha Dum zwar nicht, aber der Linksverteidiger erhält ein anderes Geschenk: Er darf erstmals nach seiner Bandscheiben-Operation wieder umgezogen auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dum: "Letztendlich entscheidet der Trainer, ob er 24 oder 25 Spieler auf die Bank nimmt." Baumann kontert: "So viele haben wir gar nicht." Das erhöht natürlich Dums Chancen, der betont: "Auch wenn man weiß, dass ein Einsatz zu früh kommt, würde es mich freuen, umgezogen auf der Bank zu sitzen und die Kulisse von unten wahrnehmen zu können." Für Stimmung werden nicht nur die Cheerleader der "Zebragarde" vor dem Spiel sorgen, sondern vor allem die erwarteten 24 000 Zuschauer. Darüber sagt Dum: "Dass Duisburg für Außergewöhnliches geschaffen ist, haben wir am Anfang der Saison gemerkt, mal mittendrin gemerkt, und je länger man in Duisburg ist, desto weniger überrascht es einen." Toll findet er es natürlich trotzdem.
Ebenso wie Baumann die "absolut positive Saison". Vor seinem letzten Spiel als MSV-Trainer sagt er: "Es hat Spaß gemacht, mit den Jungs zu arbeiten, alle haben super mitgezogen." Pech hatte allerdings Maurice Schumacher: Der dritte Torwart zog sich im Training einen Meniskusriss zu, wurde gestern operiert und verpasst damit heute das Finale.
