Duisburg - Kiel 1:3 Zebras kommen zuhause nicht in die Spur

Duisburg · Der MSV Duisburg hat den Höhenflug der Kieler Störche vorerst nicht aufhalten können. Gegen den Mitaufsteiger kassierten die "Zebras" zuhause eine 1:3-Niederlage.

MSV Duisburg - Holstein Kiel: Bilder des Spiels
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Foto: dpa, rwe lof

Vier Minuten sind gespielt, als es still wird in der MSV-Arena. Die Duisburger Fans unter den 13.578 Zuschauern halten den Atem an. Ihr Hoffnungsträger im Sturm krümmt sich am Boden. Borys Tashshy war nach einem Kopfballduell mit dem rechten Fuß umgeknickt. Der 24-Jährige probierte es zwar nochmal, musste aber eine Viertelstunde später den Platz verlassen. Ohne ihren Torjäger unterlag Duisburg mit 1:3 gegen Holstein Kiel im Duell der Aufsteiger in der 2. Fußball-Bundesliga. Es bleibt dabei: Heimspiele liegen dem Team von Trainer Ilia Gruev in dieser Spielzeit nicht. Von ihren acht Punkten holten die Meidericher sieben Zähler auf fremden Plätzen.

Wer in den vergangenen Tagen Ivica Grlic begegnete, sah einen sehr zufriedenen Mann. Kein Wunder. Der Sportdirektor hat im Sommer viele richtige Entscheidungen getroffen. Mit finanziell bescheidenen Mitteln ist es dem 42-Jährigen gelungen, den Kader des MSV hervorragend zu ergänzen. Auch gegen Kiel liefen fünf Zugänge von Beginn an auf. Alle haben bereits ihren Wert nachgewiesen. Den besten Eindruck hinterließen dabei Moritz Stoppelkamp und Tashchy, die beide je vier Tore in sieben Spielen erzielten.

Als der Ukrainer gestern vom Rasen humpelte, prangte auf der Videoleinwand bereits ein 0:1. Die Gäste untermauerten früh, dass sie die Reise ins Ruhrgebiet angetreten hatten, um auf Sieg zu spielen. Duisburgs Hintermannschaft schien auf diesen forschen Auftritt nicht vorbereitet. Kingsley Schindler nutzte schließlich eine der zahlreichen Einladungen. Kevin Wolze ließ den schnellen Außenspieler passieren und Schindler schloss trocken ins lange Eck zur Führung (9.) ab.

Der MSV bot im ersten Durchgang nichts auch nur ansatzweise ähnlich Gefährliches. Das lag vor allem am katastrophalen Aufbauspiel. Weder Lukas Fröde noch Enis Hajri gelang es, im zentralen Mittelfeld das Spiel in strukturierte Bahnen zu lenken. Die Fehlpassquote war immens.

So mussten sich die Meidericher glücklich schätzen, dass Marvin Ducksch kurz vor dem Pausenpfiff so gnädig war, den Ball völlig freistehend neben das Gehäuse zu bolzen. Auch bei diesem Angriff machte vor allem Nico Klotz einen überforderten Eindruck.

Nach der Pause verhinderte Kiels Torhüter Kenneth Kronholm gegen Ahmet Engin und Kevin Wolze spektakulär den Ausgleich. Auf der anderen Seite nutzte Dominick Drexler erst eine der zahlreichen Kontermöglichkeiten zur Entscheidung (73.), dann verwandelte er einen Foulelfmeter (88.). Fröde verkürzte zum 1:3 in der Nachspielzeit.

"Die Tabellenführung nehmen wir jetzt erstmal mit, aber wir bleiben bescheiden und wollen weiter versuchen, möglichst schnell unsere Punkte zu holen", meinte Kiels Matchwinner Drexler nach dem Abpfiff. Im Duisburger Lager gab sich Moritz Stoppelkamp mit Blick auf das anstehende Nachbarschaftsduell mit Düsseldorf trotz des neuerlichen Dämpfers kämpferisch: "Wir haben bisher nach jeder Niederlage eine gute Reaktion gezeigt, das wird auch wieder so sein."

(erer)
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