Fußball MSV II will nach Totalschaden zurück in die Spur

Duisburg · So ganz unkommentiert möchte Manfred Wölpper, der Coach des MSV Duisburg II, die harsche 0:6-Niederlage seiner Zebras gegen die Zweite von Schalke 04 nicht lassen. "Das war Mercedes gegen Gogo", sagte der Trainer des Fußball-Regionalligisten. Wer Kleinwagen und wer Luxusschlitten war, klärt sich leicht am Spielergebnis. Heute um 14 Uhr treffen die Zebras auf einen "Opel".

Der MSV II erwartet die Zweite des VfL Bochum, der zur Liga-Mittelklasse gehört. Nach dem Totalschaden von Dienstag hofft der Trainer seine abstiegsbedrohte Truppe im Heimspiel einigermaßen verkehrssicher auf die Piste zu bringen. "Wir müssen uns möglichst schnell von der Schlappe erholen", so der Trainer. Und er fügt hinzu: "Es wird Zeit, dass wir wieder punkten." Die Partie gegen den VfL, den die Meidericher im Hinspiel mit 2:1 besiegten, bietet sich da bestens an.

Denn im Rennen gegen den Abstieg stehen später im Spieljahr hohe Hürden im Weg. Gegen Spitzenreiter Lotte muss der MSV noch ran, ebenso gegen Fortuna Köln, Rot-Weiss Essen, Siegen oder den Wuppertaler SV. Der VfL Bochum gehört da schon eher zu den Teams in der gleichen Baureihe. Wölpper setzt dabei zunächst darauf, dass seine Mannschaft in der Deckung gut steht. Das war auch der Plan gegen Schalke. Nadelstiche in Richtung Tor des Gegners sollen das gewinnbringende Muster ergeben.

Die Zebras müssen in jedem Fall auf Klaus Gjasula verzichten. Der Sechser sah zum dritten Mal die Rote Karte und wird nun auf Wochen eine Sperre absitzen. Wölpper will das raue Foul gegen Schalke nicht entschuldigen, aber sagt auch: "Klaus gehörte seit Wochen zu unseren Leistungsträgern und war auch in der Kabine ein Führungsspieler." Warum der Leader dann so fehlgeleitet bei einem 0:3-Rückstand hinlangte, vermochte der Coach nicht zu sagen: "Vielleicht wollte er ein Zeichen setzen. Allerdings mit den falschen Mitteln und zum falschen Zeitpunkt." Die Position wird voraussichtlich Burakcan Kunt ausfüllen, der gegen Schalke nach fünf Gelben Karten pausierte.

Wer von oben kommt, vermochte der Trainer noch nicht zu sagen. Dass er aber Hilfe aus dem Ersatzteillager der Profis benötigt, bedarf nach dem 0:6 gegen Schalke keiner längeren Erklärung. Antonio da Silva, der am Dienstag aushalf, geht dabei keineswegs als Turbo durch. Männer mit mehr Lust auf Regionalliga sollten die Zweite flott machen. Sonst bekommt man am Ende die TÜV-Plakette für diese Klasse vom Nummernschild gekratzt.

(kew)
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