Ruhrolympiade Mit Leidenschaft und Respekt

Am zweiten Wettkampftag überzeugten Duisburgs Sportler beim Schwimmen und beim Taekwondo mit zweiten Plätzen. In der Gesamtwertung liefern sich Essen, Dortmund und der Ennepe-Ruhr-Kreis ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Die Leichtathleten hatten am Mittwochabend mit punktuell guten Leistungen bei besten äußeren Bedingungen den sportlichen Startschuss für die zum 48. Mal ausgetragene Ruhrolympiade gegeben. Sie hatten mit der Durchführung und Präsentation der Wettkämpfe im Eintracht-Stadion die Messlatte für die übrigen 21 Sportarten recht hoch gelegt.

Dem wurden danach nicht alle Sportarten gerecht. Was auch deshalb bedauerlich war, weil zahlreiche, nicht immer fachkundige Besucher die Gelegenheit der kurzen Wege zwischen den Wettkampfstätten im Sportpark Wedau gerne nutzten, um auch einmal Sportarten vor Ort zu erleben, mit denen sie nicht so häufig in Berührung kommen. So blieb dem fachlich wenig bis gar nicht informierten Zuschauer nichts weiter übrig, als sich von den Eindrücken leiten und von den Aktionen der bestens vorbereiteten Nachwuchssportler beeindrucken zu lassen. Aber auch das hatte seinen Reiz.

Ein gutes Beispiel dafür waren die Entscheidungen im Taekwondo, die in 20 Gewichtsklassen in einer der Hallen der Sportschule Wedau ausgetragen wurden. 110 Wettkämpfer traten an und zeigten mit zum Teil spektakulären Aktionen ihr Können. So leidenschaftlich, wie sie mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen beim Vollkontakt um Punkte und den Sieg stritten, so respektvoll gingen sie anschließend mit ihrem Gegner und dessen Trainer und Betreuer um.

Duisburger Athleten kämpften in einigen Gewichtsklassen um vordere Plätze, so dass am Ende mit guten 38 Wettkampfpunkten unter zwölf angetretenden Kreisen und Städten ein sehr guter zweiter Platz heraussprang — nur sechs Punkte hinter dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dessen Teilnehmer von der überragenden Jugend-Europameisterin Anna-Lena Frömming angeführt wurden.

Gleich nebenan in der vom Eis befreiten, dennoch angenehm heruntergekühlten Wettkampfstätte des Eishockey-Zweitligisten Füchse Duisburg hatten die Sportschützen nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre Schießstände aufgebaut. Mit Luftgewehr und Luftpistole wurden von 112 Schützen um die Besten aus der Ruhrregion gestritten. Während der Duisburger Sportjugend mit 2193 Ringen nur der vorletzte Platz blieb, entwickelte sich an der Spitze ein spannender Zweikampf, in dem sich schließlich Gelsenkirchen mit 4411 Ringen gegenüber Wesel als am treffsichersten erwies.

Alle Wettkampfstätten im Sportpark waren aufgrund der guten Beschilderung leicht zu finden. Und auch für die Befriedigung des kleinen Hungers zwischendurch war an den Wettkampf-Orten durch viele ehrenamtliche Helfer vorbildlich gesorgt. An den Tischen der Bistros bestand auch Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen oder aber die Wettkämpfe noch einmal nachzudiskutieren. Man kam sich jedenfalls auf angenehme Art bei Kaffee und Kuchen oder einem Teller Kartoffelsalat näher — neben dem Wettstreit um die Medaillen auch ein Ziel dieses größten regionalen Jugend-Sportereignisses Europas.

So schön und einladend sich der Sportpark Wedau mit seinen vielfältigen Wettkampfstätten auch darbietet, alle Sportarten brachten die Organisatoren der Ruhrolympiade verständlicherweise dort nun doch nicht unter. So wurden die Trampolinwettbewerbe in der Sporthalle der Gesamtschule Mitte in Neudorf ausgetragen. Die Duisburger Mannschaft belegte — wie im Übrigen auch bei den Turnerinnen, die in der Sporthalle an der Hitzestraße in Wanheimerort untergebracht waren — den letzten Platz in der Punktewertung. Im Trampolin war auf Duisburger Seite die Freude dennoch groß. Und das lag an dem 18-jährigen, für den TV Unterbach startenden Robin Schiefelbein, der den deutlich höchsten Schwierigkeitsgrad zeigte und damit in der Einzelwertung über allen anderen 45 Konkurrenten thronte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort