Fußball Metal-Band "Sodom" sponsert E-Jugend der Eintracht

Duisburg · Die E2-Fußballer von Eintracht Duisburg dürften in der kommenden Saison für Aufsehen sorgen. Wenn die Nachwuchskicker des Traditionsvereins zu ihren Meisterschaftsspielen auflaufen, ziert ein ganz besonderer Sponsor ihre Brust. Auf dem Trikot ist groß der Schriftzug "Sodom" zu lesen.

Dieser ist vor allem den Anhängern von Heavy-Metal-Musik ein klangvoller Begriff. Die dreiköpfige Band aus Gelsenkirchen zählt seit vielen Jahren zu den Schwergewichten in der internationalen Heavy-Metal-Szene. Nun ist "Sodom" auch im Jugend-Amateur-Fußball vertreten – nämlich als Sponsor der E2 von Eintracht Duisburg. Dass es zu dieser beinahe schon kuriosen Partnerschaft gekommen ist, ist vor allem Theo Papadopoulos zu verdanken. Der Vater des Nachwuchsspielers Manoli war das Bindeglied zwischen der Band und den kleinen Kickern. Papadopoulos pflegt zu den Musikern schon seit geraumer Zeit einen engen und freundschaftlichen Kontakt. Früher begleitete der Vater von Manoli die Metal-Gruppe über viele Jahre als Tourmanager durch Europa. Noch heute ist er gut befreundet mit Thomas Such, dem Mitbegründer von "Sodom", der stets unter seinem Künstlernamen "Tom Angelripper" auftritt.

In der Vergangenheit besuchte Such immer wieder die Spiele der Eintracht-Junioren. Dabei hat der Musiker, der sonst europaweit vor unzähligen Metal-Fans auftritt, ganz offensichtlich Spaß an den jungen Sportlern gefunden. Im Vorjahr taten die Eintracht-Kids dann ihr Übriges dazu. Sie gewannen den Süd-Pokal.

Spätestens da war Such ein echter Fan der Duisburger E2-Jugend. Als Anerkennung ließ er dem Nachwuchs einen attraktiven Geldbetrag zukommen, von dem dieser sich einen kompletten Mannschaftssatz Trainingsanzüge und passend dazu Kapuzenpullis anfertigen ließ.

Und auf diesen, na klar, ist in großer Schrift das Logo der Band "Sodom" zu lesen. Das Sponsoring der etwas anderen Art hat sich für beide Seiten aber schon jetzt gelohnt. Das Mannschaftsfoto der E2, ausgestattet mit den neuen Trainingsanzügen, machte auf der sozialen Netzwerkseite Facebook schnell die Runde. Der Schnappschuss, auf dem die Kicker mit dem in der Metal-Szene bekannten Gruß, der sogenannten "Pommesgabel" in die Kamera lachen, wurde von der Band auf ihrer Facebook-Seite vor einer Woche veröffentlicht. Seitdem gab es für das Foto mehr als 4500 "Gefällt-mir"-Angaben. Rund 1200 Personen teilten das Bild und mehr als 230 Nutzer kommentierten es.

Die Reaktionen auf die ungewöhnliche Kombination aus Heavy Metal und Jugendfußball sind durchweg positiv. "Super Aktion! Gerade im Jugendfußball ist doch kaum Geld vorhanden", kommentierte beispielsweise Nutzer Mathias Blaschke. "Jetzt gewinnt ihr gegen jeden", nahm Gert Speidel das Foto mit Humor. Über das soziale Netzwerk erfuhr auch Stefan Später, Abteilungsleiter der Fußball-Senioren bei Eintracht Duisburg, von der Aktion: "Ich finde es toll", berichtet er. "Für unseren Verein und unsere Jugend ist die Aufmerksamkeit nur förderlich", sagt der stellvertretende Jugendleiter Michael Cremers.

Ganz so viele Fans wie auf Facebook wird die E2 von Eintracht Duisburg bei den Meisterschaftsspielen sicher nicht haben. Gut vorstellbar ist allerdings, dass künftig der eine oder andere Metal-Fan mehr eine Partie der Eintrachtler besuchen wird.

(tob)
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