Meidericher Fußballer bangen um ihre Existenz

Winfried Lawrenz plagen Existenzängste. Nicht ihn selbst, sondern seinen Verein. Mehr als 20 Jahre arbeitet Lawrenz im Hauptvorstand des ESV GW Roland Meiderich, dessen erster Vorsitzender er im sechsten Jahr ist. "Wir haben schon so manche Krise durchgestanden, aber jetzt geht es an unsere Substanz", sagt Lawrenz, der für gewöhnlich nicht dazu neigt, Sachverhalte zu dramatisieren.

Der Wegfall der Unterhaltungskostenpauschale aber erschüttert die Grün-Weißen in ihren Grundfesten (die RP berichtete). Rund 7 000 Euro erhielt der Verein bislang jährlich als Zuschuss für seine Sportstätten, der Großteil dieser Summe kam der rund 300 Mitglieder starken Fußball-Abteilung zugute. "Die können wir bald dicht machen", sieht Lawrenz keine Möglichkeit, die 7 000 Euro anderweitig aufbringen zu können: "Die Energiekosten steigen, gleichzeitig wird uns der Zuschuss gestrichen. Wie sollen wir als kleiner Amateurverein das auffangen?"

Die gleiche Frage stellen sich auch die Nachbarvereine FC Hagenshof, DJK Lösort Meiderich und SV Laar 21, denen das Bezirksamt Meiderich/Beeck Ende Januar ebenfalls mitgeteilt hat, dass die erste Rate des Zuschusses angesichts der leeren Stadtkasse "eingefroren" ist – und sehr wahrscheinlich auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgezahlt wird. "Wenn's dabei bleibt, ist bei uns spätestens Ende des Jahres Schicht im Schacht", erklärt Frank Blom, Vorsitzender des FC Hagenshof.

Gemeinsam wollen sich die Nachbarvereine nun Gehör verschaffen. "Es darf nicht angehen, dass vier Fußball-Abteilungen mit rund 1 000, überwiegend jugendlichen Mitgliedern einfach so von der Bildfläche verschwinden", sagt Winfried Lawrenz, der den Dialog mit den politisch Verantwortlichen sucht. Die Ratsherren Theodor Nüse (SPD) und Karl-Heinz Hagenbuck (DWG) waren bei der "Lagebesprechung" am Donnerstagabend im Klubhaus von GWR Meiderich zugegen und versprachen, sich für die Belange der Meidericher Kicker einzusetzen. KRISTOF KÖLLER

(RP)
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