Laufen Marathon: Die Furcht des Läufers

Jörg Bunert zeichnet schon mal den Rennverlauf beim 26. Rhein-Ruhr-Marathon vor. Am Sonntag wird Magnus Kreth wie schon im Vorjahr als Sieger in die MSV-Arena einlaufen.

Die Brüder Robert und Konrad Schulz, die für ThyssenKrupp an den Start um 9:20 Uhr auf der Kruppstraße gehen, werden dem Favoriten vom ASV Duisburg bis etwa Kilometer 20, vielleicht noch ein paar Schritte weiter, das Wasser reichen können. Dann aber beginnt die Solonummer des Magnus Kreth.

Noch einfacher kann es sich Jörg Bunert in seiner Vorausschau bei den Frauen machen: Antje Möller, ebenfalls vom ASV, gewinnt hier. Davon ist Duisburgs Laufexperte überzeugt. Lisa Müller, ebenfalls ASV, wird das Rennen im Halbmarathon für sich entscheiden. Bei den Männern ist sich Bunert nicht ganz so sicher. Vorjahressieger Robert Jäkel aus Lintorf misst sich da mit Thorsten Kwekkeboom von der LG Alpen.

Alles sonnenklar?

Muss man sich denn da überhaupt noch an die Strecke stellen, wo doch alles bereits so sonnenklar ist? Durchaus, sagt Uwe Busch, denn Lisa Müller hat alle Chancen ihren Streckenrekord von 1:21,27 aus dem vergangenen Jahr zu unterbieten. "Sie ist gut in Form", weiß auch Bunert. Zudem könnte es einen echten Weltrekord geben. Bei den Handbikern, die den dritten Teil ihrer Deutschland Trophy in Duisburg austragen, kann amtliches gelingen. Der derzeit weltschnellste Torsten Purschke treibt seinen Rennmobil auf Tempo 40 an. Konkurrenz hat er auch. Im Mai verpasste Vico Merklien in Mannheim den Rekord um sechs Sekunden. In Duisburg macht er wieder Jagd auf die 1:05:34,97 die Purschke in Heidelberg vor zwei Jahren als Bestmarke setzte.

Der Blick zur Uhr lohnt sich ebenfalls bei den Inlinern. Uwe Busch hat den Start eines Kolumbianers angekündigt, den die Meldeliste bislang noch nicht mit Namen führt. Der schnelle Südamerikaner soll aber den Streckenrekord von 1:10,12, aufgestellt vom Niederländer Jimmy Pierloot im Jahr 2004, knacken können. Jimmy Pierloot wird sich dagegen persönlich wehren. Uwe Busch erwartet heute oder morgen auch die Nachmeldung des Niederländers für den 10. Rhein-Ruhr-Inline-Marathon.

Uwe Tünnermann, der Vorsitzende des mitveranstaltenden LC Duisburg, verweist dagegen auf 70 eher unbekannte "Helden der Langstrecke". Diese Läuferinnen und Läufer haben sich in einem Kurs auf ihren ersten Marathon vorbereitet. Tünnermann geht davon aus, dass wie im Vorjahr alle in Arena ihren ganz persönlichen Sieg feiern können. Und gerade für diese Läuferinnen und Läufer lohnt die Anfeuerung der Zuschauer an der Strecke, meint Uwe Busch.

Kollege Christoph Gehrt-Butry hat dafür einiges getan: "Die Düsseldorfer Straße in Wanheimerort wird zur Partymeile." Gerade hier für Aufmunterung zu sorgen erscheint sehr sinnvoll. Auf der langen Geraden bei Kilometer 30 wartet "der Mann mit dem Hammer". Die Furcht des Langläufers vor dem Leistungsknick lässt sich mit anhaltendem Beifall sehr erfolgreich bekämpfen.

(RP)
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