Rollhockey "Mal schauen, wie es löppt"

Der Anruf kam überraschend, schließlich war Freddy Grijseels seit einem Jahr nicht mehr als Trainer aktiv. Doch sein langjähriger Spielführer Robbie van Dooren erinnerte sich an ihn – und überzeugte den 52-Jährigen, das Amt des niederländischen Rollhockey-Nationaltrainers zu übernehmen.

Der Anruf kam überraschend, schließlich war Freddy Grijseels seit einem Jahr nicht mehr als Trainer aktiv. Doch sein langjähriger Spielführer Robbie van Dooren erinnerte sich an ihn — und überzeugte den 52-Jährigen, das Amt des niederländischen Rollhockey-Nationaltrainers zu übernehmen.

Als Freddy Grijseels im August 2009 sein Amt als Trainer des Rollhockey-Bundesligisten RESG Walsum aus beruflichen Gründen niederlegte, hatte der 52-Jährige kein neues Engagement im Hinterkopf.

Daher kam der Anruf des niederländischen Verbandes vor einigen Wochen sehr überraschend für ihn. "Mein langjähriger Spielführer Robbie van Dooren hat mich empfohlen, nachdem der alte Trainer Tonny van den Dungen, der auch mal kurz bei der RESG war, zurückgetreten war", berichtet Grijseels.

Der Trainer musste nicht lange überlegen — und so ist er nun Trainer der niederländischen Nationalmannschaft, ohne bislang einen der Funktionäre selbst getroffen zu haben.

"Das hat bis jetzt aus zeitlichen Gründen nicht gepasst, außerdem habe ich mit der Mannschaft viel zu tun", erklärt Grijseels, der "Oranje" gerade intensiv auf die B-Weltmeisterschaft im österreichischen Dornbirn vorbereitet.

Dort wollen die Niederländer die Rückkehr in die A-Gruppe perfekt machen. Und dann hat Grijseels sicherlich auch Zeit, um sich mit der Verbandsspitze zu treffen. Zuvor hatte van Dooren in einigen Telefonaten Überzeugungsarbeit geleistet.

"Ich habe jetzt erst einmal gesagt, ich helfe den Jungs. Und dann müssen wir mal schauen, wie es löppt", sagt Grijseels, dessen Ziel ganz klar einer der drei ersten Plätze ist, die die Qualifikation für die A-Gruppe bedeuten.

Vom Verband hat er indes keine Vorgaben bekommen, aber auch ohne eine solche Forderung ist sein Ehrgeiz groß genug, um den Titel anzupeilen.

Die Chancen, das Ziel zu erreichen, stuft der erfahrene Übungsleiter als realistisch ein, hat mit Lowie Boogers und Arjan van Gerwen zwei "alte Bekannte" aus unzähligen Bundesliga-Schlachten in seinem Kader — und natürlich seinen "verlängerten Arm" Robbie van Dooren.

Auftakt der Weltmeisterschaft ist am kommenden Samstag, einen Tag darauf bestreiten die Niederländer ihr erstes Spiel.

Am Samstag darauf, 30. Oktober, hofft Grijseels mit seiner Truppe den Aufstieg dingfest gemacht zu haben. Sollte alles nach Plan laufen, müsste die Zusammenarbeit mit dem Verband intensiviert werden.

"Das Ganze muss strukturierter laufen, da ich beruflich sehr eingespannt bin. Deswegen haben wir mit der Nationalmannschaft zuletzt etwa immer montags trainiert. Da sind die Jungs mir schon sehr entgegen gekommen", erläutert Grijseels.

Das Niveau des niederländischen Rollhockeys sei in den vergangenen Jahren allerdings gesunken, so Grijseels.

So erklärt sich für den Trainer auch, warum "Oranje" in den vergangenen Jahren stets eine Fahrstuhlmannschaft war.

"Genug Potenzial ist aber da", sagt Grijseels mit Verweis auf einige junge Akteure in seinem Kader, denen er das Vertrauen schenkt, obwohl er erst seit drei bis vier Wochen mit ihnen zusammenarbeitet.

(RP)
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