Fußball Lufts Gastgeschenk an Thon

Der NRW-Ligist VfB Homberg steckt weiter in der Krise. Bei der 0:1-Heimniederlage gegen den VfB Hüls, trainiert von Weltmeister Olaf Thon, unterläuft VfB-Keeper Kevin Luft der spielentscheidende Patzer.

Als kein Zuschauer mehr auf den Rängen war, alle Spieler bereits unter der Dusche standen und sogar die Würstchenbude im PCC-Stadion schon ihre Luke schloss, saß Kevin Luft noch wie ein begossener Pudel auf dem Rasen. Immer wieder schüttelte der Torwart des NRW-Ligisten VfB Homberg ungläubig den Kopf. Er konnte wohl einfach nicht fassen, was da bei der 0:1 (0:1)-Heimniederlage seiner Elf gegen den VfB Hüls aus seiner Sicht alles schief gelaufen ist.

Es war die 49. Spielminute, die Kevin Luft wohl noch einige Tage beschäftigen wird. VfB-Verteidiger Lucas Kwiatkowski schirmt den Ball gegen den Hülser Timur Karagülmez an der Strafraumgrenze ab, und hätte die Situation wohl auch entschärfen können. Ja, wenn da nur sein hochmotivierter Torwart nicht gewesen wäre. Luft stürmte aus seinem Kasten, wollte den Ball klären, traf Kwaitkowski, der zu Boden ging, und Karagülmez bedankte sich für das freundliche Geschenk. Den Ball aus knapp 18 Metern ins VfB-Tor zu lupfen, blieb für den Stürmer die leichteste Übung.

Mal wieder spielten die Homberger besser als der Gegner, und wiederum steht die Elf von Trainer Günter Abel mit leeren Händen da. Hüls, trainiert von Weltmeister Olaf Thon, zeigte sich in der Offensive unkreativ und in der Abwehr mit vielen Fehlpässen und Stellungsfehlern. Doch das konnten die Homberger, bei denen man anfangs das Gefühl hatte, es sei ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, nicht ausnutzen.

Im zweiten Durchgang folgte der Aussetzer von Kevin Luft, den seine Vorderleute im Anschluss trotz großer Bemühungen nicht wieder wet machen konnten. Die besten Ausgleichschancen vergaben die VfB-Stürmer Almir Sogolj (58. und 70.) und Dominik Milaszewski (75.). Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass es trotz großem Kampf und vieler richtiger Ansätze wieder nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat.

"Kevin muss in dieser Situation gar nicht aus dem Tor kommen. Wir haben uns viel vorgenommen, Leidenschaft und Charakter gezeigt, doch es hat wieder nicht gereicht. Uns fehlt leider auch das Quäntchen Glück so ein Spiel mal zu gewinnen. Wir waren mal wieder zu gastfreundlich", resümierte VfB-Trainer Günter Abel nach der Partie. Sein Gegenüber Olaf Thon bedankte sich für das Gastgeschenk: "Das war ein sehr, sehr glücklicher Sieg für uns. Ich drücke dem VfB die Daumen, dass sie aus dieser Situation herauskommen."

(RP)
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