Letzte Klippe umschifft

Nächsten Dienstag wird Dieter Steffen als neuer MSV-Vorstandsvorsitzender vom dann tagenden Aufsichtsrat gewählt. Mit Thomas Kretschmer und Stephan Bock an der Seite hofft der neue Chef auf eine gute Zukunft.

Das monatelange Tauziehen hat ein Ende: Der Vorstand des MSV Duisburg mit dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Walter Hellmich (66) an der Spitze erklärte, wie berichtet, am späten Dienstagabend zum 31. Dezember 2010 seinen Rücktritt. Der Bauunternehmer hatte auf der letzten Jahreshauptversammlung seinen Rückzug nach acht Jahren bereits angekündigt. Neuer Vereins-Chef und damit Hellmichs Nachfolger wird der in Duisburg sehr geschätzte ehemalige Innenhafenchef Dieter Steffen, der vom Aufsichtsrat nächsten Dienstag bestimmt werden wird. Steffen hat bereits signalisiert, dass er Hellmichs Nachfolger werden will. Die Mitglieder des Kontrollgremiums hatten sich für ihn bereits mehrheitlich ausgesprochen. Zum künftigen Vorstand werden erneut Thomas Kretschmer und als Neuling der Mediziner Stephan Bock gehören. Kretschmer (44) und Dietmar Cremer (62) waren zusammen mit Hellmich zurück getreten.

Eine Klippe aber musste als Kompromiss ohne Schrammen umschifft werden: Nach der finanziellen Einigung über die Rückführung einer 1,6 Millionen-Bürgschaft war der Rücktritt des Vorsitzenden dann nur noch eine Formsache. In der Ära Hellmich stieg der MSV zweimal in die Bundesliga auf, musste sie aber jeweils wieder verlassen. Die heutige Schauinsland-Arena trug unter anderem den Stempel des Bauunternehmers. Sie war 2005 für ca. 45 Millionen Euro errichtet worden. Kritiker warfen Hellmich Patriachentum vor, zu spät einen Manager installiert zu haben und die Mannschaft nach dem ersten Aufstieg mit Trainer Norbert Meier aus Risikogründen personell nicht wirklich verstärkt zu haben. Mit Rudi Bommer gelang später nochmals der Sprung in die Eliteliga, die aber nicht zementiert werden konnte. In der aktuellen Saison gehört der MSV zum Kreis der Teams, die sich Hoffnungen machen, am Ende auf den ersten beiden Plätzen zu landen. Der Relegationsplatz wäre für die Duisburger auch ein prestigeträchtiger und deshalb wichtiger Erfolg, weil Trainer Milan Sasic und Sportdirektor Bruno Hübner nicht damit gerechnet hatten, dass die Mannschaft so stark spielen würde wie beispielsweise beim 2:0-Sieg jüngst in Berlin. Aber die Einkaufspolitik mit der Verpflichtung junger deutscher Spieler hatte durchschlagenden Erfolg. Namen wie Julian Koch, Daniel Reiche oder Sefa Yilmaz haben mittlerweile eine guten Klang. Nächsten Samstag in Paderborn und dann im abschließenden Heimspiel gegen den VfL Bochum wird sich erweisen, ob die Zebras den dritten Platz mit in die Winterpause nehmen können. Ein Highlight wartet aber noch auf Trainer und Team: Das Pokal-Achtelfinale in Köln am 22. Dezember. Dann wollen sie sich ein hübsches Weihnachtspräsent unter den Tannenbaum legen. HAUPTSPORT

(RP)
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