Lokalsport Krämer und der BC Duisburg patzen zum Start

Lokalsport · Als Michael Krämer 14 Jahre alt war, hatte er sich vom Stadtsportbund einen Ferienpass gegönnt, um sich die schulfreie Zeit mit den hiesigen Sport- und Freizeitangeboten zu vertreiben. Zwischen Schwimmen, Minigolf und Wasserski hat es dem heute 39-Jährigen eine Sportart ganz besonders angetan. Als Jugendlicher hat Krämer sein Herz an den Bowlingsport verloren. "Ich bin in unmittelbarer Nähe zum Bowlingcenter aufgewachsen. Früher war man ab und an bei Kindergeburtstagen in der Halle. Dann gab es den Ferienpass, der das Angebot beinhaltete. Und irgendwann war man dann plötzlich mit dem Sport verwurzelt", erinnert sich Krämer.

 Michael Krämer.

Michael Krämer.

Foto: privat

Hobby zum Beruf gemacht

Mittlerweile hat der leidenschaftliche Radfahrer sein Hobby zum Beruf gemacht. Nicht nur sportlich ist Krämer zu einer überregionalen Größe des Bowlings geworden: "Von dem Sport alleine kann man sicher nicht leben. Da ist man froh, wenn am Ende des Jahres vielleicht mal ein Urlaub dabei herumkommt. Ich habe zusätzlich angefangen, Zubehör zu verkaufen und bin damit voll und ganz glücklich", so Krämer.

Neben dem Verkauf von Utensilien des Bowlingsports, hat der 39-Jährige seit geraumer Zeit eine zusätzliche Aufgabe. Nachdem es Achim Grabowski – in Duisburg ewige Zeiten das Zugpferd des Bowlings – in die Bundeshauptstadt nach Berlin zog, rückte Krämer sowohl als neuer Pächter der Halle "TreffBowling" als auch im sportlichen Sinne in den Mittelpunkt. "Die Fußstapfen von Achim sind viel zu groß, als dass man dort angemessen hineintreten könnte. Auf jeden Fall ist es eine Umstellung für mich", erklärt Krämer.

Am vergangenen Wochenende startete Krämer, der seit 1989 dem 1. BC Duisburg angehört, mit seiner Mannschaft in die zweite Saison nach Grabowski. Für den mehrfachen deutschen Vereinsmeister geht es vorerst darum, den Abstieg aus der Bundesliga so schnell wie möglich zu vermeiden. Dabei hätte die Messlatte für die Buchholzer auch viel höher liegen können. Neben den Neuzugängen von Dirk Dreyer und Uwe Blank, hatten im Sommer nämlich noch weitere hochkarätige Spieler ihr Interesse signalisiert, in den Duisburger Süden zu wechseln. "Das waren alles Spieler mit einer hohen Qualität. Ich denke, dann hätten wir in diesem Jahr sogar um den Titel mitspielen können."

Doch die Mannschaft entschied sich bewusst gegen eine Aufstockung des Kaders. "Wir haben jetzt einige junge Leute hinten dran. Wir wollten diesen Spielern nicht den Weg versperren", verrät Krämer.

Trotzdem will sich der Traditionsverein in naher Zukunft wieder an die oberen Tabellenregionen orientieren. "Es wäre schon schön, bald zumindest mal wieder am Treppchen zu schnuppern."

Bundesliga-Start misslungen

Der Start in die Bundesligasaison ist den Duisburgern allerdings misslungen. Sie schlossen den ersten Spieltag in Böblingen mit fünf Punkten auf dem letzten Tabellenplatz ab und gewannen lediglich die Partien gegen den TSV Chemie Premnitz und Lokomotive Stockum. Die weiteren sieben Spiele gingen verloren. Erster Spitzenreiter ist Kassel. Am zweiten Spieltag am 13. und 14. Oktober in Unterföhring ist das Team nun um so mehr gefordert.

Eines war Michael Krämer im Bezug auf seine Lieblingssportart übrigens wichtig. Der 39-Jährige will mit einem Vorurteil dringend aufräumen: "Es gibt viele Leute die behaupten, Bowling wäre keine richtige Sportart. Ich kann immer nur sagen, dass wir an den Spieltagen bis zu zehn Stunden auf der Bahn stehen. Das ist eine enorme Belastung", sagt Krämer und fügt augenzwinkernd an: "Da muss man sich erstmal für so eine lange Zeit hinstellen."

(tob)
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