Fußball Ketelaer hofft auf eine Reaktion

Fußball · Frauenfußball-Bundesliga: Nach der 0:4-Niederlage gegen Meister Turbine Potsdam empfängt der FCR 2001 Duisburg heute Abend die SGS Essen. Ein Duell auf Augenhöhe, das dem FCR die ersten Punkte bringen soll.

 Das letzte Liga-Duell der beiden Klubs endete 4:0 für Duisburg. Kozue Ando bereitete beim Erfolg in der vergangenen Saison den frühen Führungstreffer von Mandy Islacker (rechts) vor.

Das letzte Liga-Duell der beiden Klubs endete 4:0 für Duisburg. Kozue Ando bereitete beim Erfolg in der vergangenen Saison den frühen Führungstreffer von Mandy Islacker (rechts) vor.

Foto: probst

Lange wollte sich Marco Ketelaer nicht mit der 0:4-Niederlage gegen Turbine Potsdam aufhalten. Der Trainer des Frauenfußball-Bundesligisten appellierte bereits im Training am Montag an seine Spielerinnen, die Partie schnellstens aus den Köpfen zu bekommen. "Natürlich war die Stimmung im Training gedrückt", bestätigte der Coach. "Nach so einer Niederlage sind alle enttäuscht und auch unzufrieden über die Leistung. Aber die Mannschaft hat gerade in der ersten Hälfte auch viele gute Ansätze gezeigt gegen ein Team, das durchaus wieder den Titel gewinnen kann."

Der Deutsche Meister hatte dem neu formierten FCR 2001 Duisburg in seinem ersten Bundesligaspiel in dieser Saison eine Lehrstunde erteilt. Der heutige Gegner SGS Essen dürften da schon eher als Konkurrent auf Augenhöhe anreisen. Wenngleich die Duelle in der Vergangenheit auch überraschende Ergebnisse bereit hielten. Im Hinspiel der letzten Saison lieferte der FCR in Essen eine seiner schwächsten Saisonleistungen ab und musste froh über das 1:1-Unentschieden sein. Das Rückspiel war dann beim 4:0-Erfolg der Duisburgerinnen wieder eine klare Angelegenheit. Heute (18 Uhr) kommt es im heimischen PCC-Stadion nun zu einem Wiedersehen. Beide Teams trennen im Klassement drei Punkte. Allerdings haben die Duisburgerinnen aufgrund der Spielverlegungen auch erst die eine Partie gegen Potsdam absolviert. Essen gewann dagegen gegen den 1. FFC Frankfurt 3:1 und kassierte am Wochenende in Bad Neuenahr eine 0:1-Niederlage. Allein fünf Spielerinnen gehörten dabei zum Essener Aufgebot, die früher beim FCR ihre Fußballschuhe schnürten.

Ein Favorit ist nur schwer auszumachen. Beide Mannschaften haben gehörigen Respekt voreinander, wie auch Essens Melanie Hoffmann bestätigt: "Duisburg hat noch immer eine Spitzenmannschaft, keine Frage, und sie werden auch vorne mitspielen. Ob es für ganz oben reicht, das kann ich nicht beantworten."

Auch FCR-Trainer Marco Ketelaer, der in Einzelgesprächen noch einmal auf seiner Spielerinnen einwirkte, weiß um die Schwere der Aufgabe: "Essen hat viel Qualität in seiner Mannschaft — und außerdem bereits drei Punkte gegen ein Topteam auf dem Konto." Mögliche personelle Änderungen schloss der Coach nicht aus. Insbesondere mit seinem Abwehrverbund war der Trainer nicht zufrieden. "Natürlich denke ich über die bestmögliche Viererkette nach", sagte er. "Auch mit der Leistung auf der Sechserposition war ich nicht ganz zufrieden. In der Offensive wollen wir dafür sorgen, dass Lieke mehr Unterstützung bekommt."

Für Ketelaer liegt der Schlüssel des Erfolges allein bei seinen Löwinnen — wenn alle zusammen die richtigen Schlüsse aus dem schmerzlichen 0:4 ziehen: "Der Meister spielt in einer anderen Liga. Aber wir hätten trotzdem die Räume konsequenter zustellen und mehr Laufbereitschaft zeigen können. Denn wir haben die Qualität, um gegen Essen zu gewinnen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort