Lokalsport Kein Sport, sondern eine Leidenschaft

Surfen · Niclas Nebelung belegt bei seinem Debüt auf dem internationalen Wettkampfparkett den 33. Platz. Im kommenden Jahr will der Nachwuchssurfer aus dem Duisburger Süden die komplette Worldtour mitfahren.

Niclas Nebelung ist mit seinem internationalen Debüt zufrieden. Beim Windsurfing World Cup Fuerteventura hat er in der Disziplin Freestyle, die von schnellen Manövern und extremen Sprüngen geprägt ist, den 33. Platz belegt. "Da ist noch Luft nach oben", sagt der 18-Jährige, der in Huckingen wohnt. "Aber ich bin sehr zufrieden, weil es einfach sehr viel Spaß gemacht hat, gegen die besten Freestyler der Welt zu surfen." Lediglich der Wind sei nicht perfekt gewesen. Den Wettbewerb gewonnen hat Amado Vriesvijk aus Bonaire.

Niclas Nebelung ist mit vielen Erfahrungen von Fuerteventura zurückgekehrt. "Ich habe viele tolle Leute kennengelernt und sehr viel über den Wettbewerb", sagt der Abiturient, der die Hochschulreife am Theodor-Fliedner-Gymnasium in Kaiserswerth erworben hat und in diesem Sommer viel Zeit hatte, sich ausschließlich auf das Windsurfen zu konzentrieren. "Es gibt einfach unfassbar viel zu lernen bei so einer Wettfahrt."

Besonders gut hat ihm die Atmos-phäre unter den Surfern gefallen. "Hier hilft jeder jedem, trotz der bestehenden Konkurrenz untereinander", berichtet Nebelung. "Sei es durch mentale Hilfe, durch Tipps oder auch das Tragen von Segel und Boards an den Strand. Dieses Miteinander schafft eine faszinierende Atmosphäre, die einzigartig ist."

Eigentlich wollte Niclas Neblung Fußballer werden. Als Kind spielte er bei Tuspo Huckingen und Duisburg Süd. "Als ich elf Jahre alt war, erlitt ich jedoch einen Knorpelschaden, so dass ich nicht mehr im Verein spielen konnte", erzählt er. "Dadurch musste ich mich zwangsläufig nach Alternativen umschauen. Meine Eltern hatten dann die Idee, mir das Windsurfen beizubringen."

Das lag nahe, denn seine Eltern hatten eine Beziehung zu dieser Sportart, da sein Vater in der ehemaligen DDR Boards und Segel gebaut hatte. Bei einem Wochenende am Veluwemeer in Holland funkte es dann.

Niclas Nebelung war vom Windsurfen begeistert. "Ich bin fasziniert von der Freiheit, den Adrenalinkicks, der Grenzenlosigkeit", sagt Niclas Nebelung. "Eine perfekte Session ist einfach unbezahlbar und dafür reist man schon mal gerne viele tausend Kilometer weit. Das Gefühl beim Gleiten, Springen oder nach einem erstmals gestandenen Move ist unglaublich. Für mich ist Windsurfen kein Sport, sondern vielmehr eine Leidenschaft."

Dieser Leidenschaft will er auch weiter frönen, obwohl er inzwischen wieder Fußball spielen kann, da der Knorpel regeneriert ist. Im Herbst will er mit dem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens oder der Wirtschaftsinformatik beginnen.

Doch auch sportlich hat er sich noch einiges vorgenommen. "Ich würde es gerne in die Top 20 der Profi-Windsurfer schaffen", sagt er. "Außerdem möchte ich weiterhin viel durch die Welt reisen, um neue Surfsports, Menschen und Kulturen kennenzulernen." Das internationale Debüt auf Fuerteventura hat den Appetit weiter angeregt.

(RP)
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