Lokalsport Junges Team schlägt sich wacker

Duisburg · In Essen hielt der personell gebeutelte FCR lange mit. Trotzdem ging die Partie mit 0:2 verloren.

Bemühen allein reicht nicht. Das musste gestern der Frauenfußball-Bundesligist FCR 2001 Duisburg im Gastspiel beim Ruhrgebietsrivalen SGS Essen erkennen. Mit 0:2 (0:2) unterlag das Team von Trainerin Petra Hauser in einer insgesamt von beiden Seiten schwachen und zumeist zerfahren geführten Partie.

Für die Essenerinnen war der Sieg aufgrund der größeren Spielanteile und besseren Torchancen letztlich verdient, wie es auch die Duisburger Trainerin einräumte. Die Treffer der Gastgeberinnen, vor 1130 Zuschauern im neuen Essener Stadion, waren dennoch durchaus vermeidbar. Beim Führungstreffer durch Olivera Leite (30. Minute) ließ sich Alice Hellfeier, die die linke Außenposition in der Abwehrkette besetzte, ausspielen, so dass die ehemalige FCR-Spielerin frei zum Torschuss kam und Torhüterin Ashlyn Harris keine Chance ließ. Treffer Nummer zwei resultierte nur zwei Minuten später aus einem verwandelten Foulelfmeter durch Melanie Hoffmann, ebenfalls eine ehemalige FCR-Akteurin. Daria Streng, die in der Innenabwehr spielte, hatte Linda Dallmann im Strafraum zu Fall gebracht – eine durchaus diskussionswürdige Entscheidung.

Chancen zu eigenen Treffern blieben beim FCR Mangelware. Im ersten Durchgang hatte Steffi Weichelt zweimal eine gute Möglichkeit. Nachdem in der zweiten Halbzeit Möglichkeiten durch Lieke Martens und Barbara Müller nicht zum Erfolg führten, wäre zumindest der Anschlusstreffer möglich gewesen. In der 84. Minute scheiterte die erst zur Pause eingewechselte grippegeschwächte Torjägerin Mandy Islacker, nachdem sie sich zuvor gegen drei Essenerinnen durchgesetzt hatte, an der glänzend parierenden Torhüterin Lisa Weiß. Trainerin Petra Hauser hatte dennoch Lob für ihre Mannschaft parat. "Wenn man sich unsere derzeitige Situation vor Augen führt, muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie trotz aller Widrigkeiten nie aufgegeben hat."

In der Tat. In den letzten 20 Minuten erspielte sich der FCR sogar ein leichtes Übergewicht, weil durch die Auswechselungen mehr Druck in Angriffsspiel kam. Wenige Minuten vor Schluss kam Essen noch zu einer Großchance, aber Charline Hartmann, bezeichnender Weise ebenfalls eine ehemalige FCR-Spielerin, verpasste nur knapp.

Fazit: Angesichts der Turbulenzen mit dem Insolvenzverfahren, dadurch bedingt der Verlust von drei Stammspielerinnen, hielt sich das junge FCR-Team letztlich achtbar. In zwei Wochen kommt Bayer Leverkusen ins PCC-Stadion. Gegen die einen Platz hinter dem FCR rangierenden Gäste steht dann ein Schüsselspiel auf dem Programm.

(mac)
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