Isabel Heintges: Das Talent geerbt

Schule, Karriere, Hobby und Freunde – passt das alles unter einen Hut? Isabel Heintges ist das richtige Beispiel dafür. Bei ihr klappt das alles. Die 14-jährige geht auf das Steinbart-Gymnasium und nimmt dort Unterricht im Teilzeitinternat. Ihr sportliches Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen. Und sie besucht zusammen mit ihren Freunden die Tanzschule Herbers.

Isabel Heintges ist das Talent in die Wiege gelegt worden. Sie ist „zu Hause“ in der Meisterklasse des Eiskunstlaufens beim DSC Kaiserberg, ihrem Heimatverein – die Top-Klasse bei den Jugendlichen. Bei deutschen Meisterschaften war sie bereits am Start, und im vergangenen Jahr wurde die Schülerin in den Bundeskader aufgenommen. Das war schon eine hohe Hürde, die es zu überspringen galt.

Mutter Karin Riediger war nationale Spitzenklasse

Das Eiskunstlaufen ist ihre große Leidenschaft. Und das ist kein Wunder. Schließlich hört ihre Mutter auf den Namen Karin Riediger-Heintges. Karin Riediger? Da war doch mal was. Na klar, die Duisburgerin war bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid am Start, nahm an drei Weltmeisterschaften und vier europäischen Titelkämpfen teil und wurde 1981 Deutsche Meisterin. Das „Wintersportgen“ scheint also an Isabel vererbt worden zu sein. Schließlich war auch der Vater früher als Eishockeyspieler sportlich am Puck. Das Eis spielt also in der Familie eine wesentliche Rolle.

Ihre Eltern unterstützen Isabel, wo sie nur können. Jedes Wochenende, ob Sommer oder Winter, fährt die Familie geschlossen nach Dortmund. Die Eishalle dort ist ganzjährig geöffnet und der Leistungskader hat in der westfälischen Metropole seine Heimstatt. Jede Ferien verbringen die Heintges in Obersdorf beim Olympia-Stützpunkt, damit Isabel trainieren kann. Sie selber wird von ihrer Mutter betreut.

In Lake Placid schon eine ansehnliche Platzierung

All’ diese Mühen scheinen sich schon ausgezahlt zu haben. Im letzten Jahr war die 14-Jährige in Lake Placid beim Junioren Grand Prix am Start und schaffte dort als Zehnte eine international schon mal sehr ansehnliche Platzierung. Sie war beste Deutsche in der Stadt, in der ihre Mutter früher als Eiskunstlauf-Küken „olympische Luft“ schnupperte.

„Wir wollen uns später keinen Vorwurf machen lassen“

Dass der Sport nicht alles sein kann, weiß Isabel. Deshalb steht die Schule auch an wichtiger Stelle: „Erst kommt die Schule und später das Abitur, dann das Eislaufen.“ Ihre Eltern unterstützen sie dabei in jeder Hinsicht: „Sie soll ihre Jugend genießen. Wir wollen nicht, dass sie uns später den Vorwurf macht, dass das Eislaufen zwar schön war, sie aber nichts von ihrer Jugend gehabt hat“, sagte Karin Riediger-Heintges, die nichts von den so genannten Eiskunstlauf-Müttern hält, die mit ihrem Nachwuchs viel zu ehrgeizig sind.

Isabel Heintges ist denn auch mit dem Jetzt vollauf zufrieden. Wenn sie auf das Eislaufen angesprochen wird, strahlt sie über das ganze Gesicht. Sie betont, dass es ohne „ihren“ Sport wohl zu langweilig sei. Zudem geht sie gerne tanzen. Ein Hobby, das Isabel Heintges auch sehr gefällt.

(RP)
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