Eishockey "In Essen reicht es nicht, wenn wir gewinnen"

Duisburg · Eishockey: Heute tritt der EV Duisburg bei den Moskitos Essen an. Am Sonntag gibt Jean-Luc Grand-Pierre gegen Königsborn sein Heimdebüt.

 Clarke Breitkreuz profitierte zuletzt von den Zuspielen von Adam Courchaine, dessen Abgang eine große Lücke im Team reißt.

Clarke Breitkreuz profitierte zuletzt von den Zuspielen von Adam Courchaine, dessen Abgang eine große Lücke im Team reißt.

Foto: reichwein

Franz Fritzmeier schürt das Feuer fürs grau-kalte November-Wochenende: "Gegen Essen, das ist das Derby und für uns immer ein besonderes Spiel. Gegen Unna haben wir noch eine große Rechnung offen."

Der Trainer des Duisburger Eishockey-Oberligisten lädt das Wochenende emotional auf. Man hat ja sonst nichts in der Vorrunde. Heute um 20 Uhr will der Fuchs die Moskitos vom Essener Westbahnhof vom Eis fegen. Am Sonntag um 18.30 Uhr schauen in Duisburg die Bulldogs aus Königsborn vorbei. Im Hinspiel leistete sich der EVD im tiefen Osten des Reviers einen Ausrutscher. Die 3:4-Niederlage nach Penalty war so nicht eingeplant und ließ für einige Momente an den Naturgesetzen im Eishockey zweifeln.

Fritzmeier warnt seine Truppe schon mal vor: "Wenn wir noch mal verlieren, dann schwillt meine Halsschlagader gefährlich an."

Doch niemand muss zum Gefäßchirurgen-Kongress in die Scania-Arena einladen. Wasser fließt nicht an jedem Wochenende den Berg hinauf. Doch auch die Klarheit der Verhältnisse birgt ihre Tücken. "In Essen reicht es nicht, wenn wir gewinnen. Die Fans wollen einen deutlichen Sieg sehen", so der Coach.

Der einstige Rivale gehört zu den Mannschaften, die sehr ernsthaft um das Erreichen der Meisterrunde fürchten müssen. Der Leistungsunterschied ist enorm, zumal aus Köln Marcel Ohmann, Philipp Riefers und Brett Breitkreuz für die Füchse spielen. Aus Düsseldorf kommt vermutlich keiner der Förderlizenzspieler. Stattdessen sind Manuel Strodel und Alexander Preibisch als EVD-Spieler wieder beim Nachbarn in der DEL auf der Ausleihliste. Nicht mehr an Bord ist Adam Courchaine, der inzwischen für die Krefeld Pinguine spielt. "Das Fehlen von Adam reißt eine große Lücke. Nachdem er in Form gekommen ist, hat gerade Clarke Breitkreuz von seinen Pässen profitiert", erklärt Fritzmeier.

Die schlagkräftigste Reihe der Füchse muss sich neu sortieren. Umbauarbeiten sind ebenfalls in der Abwehr notwendig. Maik Klinksporn darf ebenfalls zur DEG. Patrick Gogulla tropft die Nase. Derweil kann Jean-Luc Grand-Pierre weiter Spielpraxis sammeln. Der kanadische Verteidiger merkte selbstkritisch nach dem 8:3-Sieg in Herford am Samstag an: "Ich habe seit Monaten nicht mehr auf dem Eis gestanden. Da fehlte es mir an Frische und dem Gefühl für das Spiel."

Der neue Star im Team gibt dann am Sonntag gegen Königsborn sein Heimdebüt. Dass er im Sinne der Revanche für die Niederlage vom Hinspiel die Bulldogs besonders heftig in die Bande dotzt, ist nicht überliefert. Muss ja auch nicht sein. Aussicht besteht, dass Mats Schöbel, der nach überstandener Gehirnerschütterung schwindelfrei, sein Comeback gibt. "Wahrscheinlich", fügt Fritzmeier hinzu, denn nach der Verletzung will der Coach nichts riskieren. Muss er auch nicht. Die Kräfte reichen auch so.

(kew)
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