Eishockey Huskies erlegen Füchse Sekunden vor Schluss

Duisburg · Der Duisburger Eishockey-Oberligist führt in Kassel bis 109 Sekunden vor dem Ende. Dann endet der Traum von der Aufstiegsrunde.

 Diego Hofland fuhr enttäuscht vom Eis: Der Stürmer des EV Duisburg hatte das 1:0 in Kassel erzielt, das aber am Ende nicht reichte.

Diego Hofland fuhr enttäuscht vom Eis: Der Stürmer des EV Duisburg hatte das 1:0 in Kassel erzielt, das aber am Ende nicht reichte.

Foto: C. Reichwein

Wie unglaublich bitter. Ein Tor von Sven Valenti in der 59. Minute gestern Abend im Endspiel der Verzahnungsrunde kickte die Füchse aus der Aufstiegsrunde zur 2. Liga. Die Kassel Huskies glichen 109 Sekunden vor Schluss zum 1:1 aus und ließen damit den Duisburger Eishockey-Oberligisten in der Tabelle hinter sich. Dass der EVD den zweiten Punkt durch ein 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) nach Penalty holte – es nutzte nicht. Der großartige Kampf des Teams von Trainer Franz Fritzmeier blieb unbelohnt. Die über 200 mitgereisten Füchse-Fans machten sich tieftraurig auf den Heimweg. So nah dran und dann so böse gestoppt. Zahnschmerzen fühlen sich da wie ein leises Kitzeln an.

Die Voraussetzung für das Kassel-Drama in drei Akten hatte der EVD am Freitag vor ein bisschen mehr als 1000 Zuschauern, die deutlich mehr als nur ein bisschen bei Stimme waren, geschaffen. Die Mannschaft von Fritzmeier schlug die Piranhas aus Rostock pflichtschuldig mit 4:1 (1:0, 2:1, 1:0). Mehr ist über das Spiel nicht zu sagen.

Es schuf lediglich die Bedingung, dass sich der Duisburger Eishockey-Freund vor 5537 Zuschauern in Kassel die Nägel kurz und blutig knabberte. Fritzmeier hatte nach allen Strohhalmen gegriffen, die nur irgendwie in Reichweite waren. Die gesamte Mannschaft reiste zum Finale nach Kassel. Auch alle verletzten Jungs saßen mit im Bus. Dominik Lascheit, der am Samstag noch DNL gespielt hatte, wurde in Frankfurt abgeholt, damit er für den Fuchs stürmen konnte. Aus Krefeld bat man den Nachwuchsmann Finn Walkowiak, die Rolle des sechsten Verteidigers zu spielen. Daniel Schmölz, unter der Woche vergrippt, ging eben mit Triefnase aufs Eis. Sieben Mann fehlten dem EVD trotzdem. Gewiss, mit Blick aufs Papier hatte er keine Chance. Doch die wollte man unbedingt nutzen. Selbst die Fans hatten eine eigene Choreografie vorbereitet. Der Auftritt beeindruckte die Hausherren. Und das schon vor dem Spiel. Die Huskies ließen ein wenig freundliches Lied über Duisburg spielen. Wer keine Angst hat, muss nicht zu solchen Mitteln greifen.

Diese Furcht war den Hausherren auch unters Trikothemd gekrochen. Die Gäste agierten weit mehr auf Augenhöhe, als beim ärgerlichen 2:5 im Hinspiel. Jack Paul und zweimal Schmölz hatten im ersten Drittel gute Chancen. Die vielleicht beste ließ Schmölz bei Füchse-Unterzahl in der achten Minute aus: Sein Konter endete mit einem Schuss neben das Tor. Solche Breaks beherrschten auch die Hausherren. Manuel Klinge entwischte in Unterzahl der Huskies, Felix Bick im Tor aber zeigte sich nicht nur in dieser Situation ausgesprochen wachsam.

Freilich, so achtbar dieses torlose Remis war, so schlau der Fuchs auch spielte – ein Treffer musste her. Denn nur ein Sieg in der regulären Spielzeit zählte. Und der war ab der 30. Minute zum Greifen nah. Markus Schmidt schoss von der blauen Linie, Diego Hofland hielt seinen Schläger hinein und fälschte die Scheibe zur Führung unhaltbar ab. In allen sieben Partien hatte die Mannschaft gewonnen, die das 1:0 erzielt hatte. Die Geschichte hätte so fort erzählt werden können, wenn André Huebscher nur den Penalty verwandelt hätte (36.). Schon wollte man die alte Leier rausholen und das immer gleiche Lied von der schlechten Chancenauswertung der Füchse spielen. Immerhin, der Gast rettete den knappen Vorsprung in die zweite Pause.

Im Schlussabschnitt machten die Huskies dann richtig Alarm. Torhüter Bicks Fanghand begann leicht zu glühen. Würde der erlösende Konter gelingen? Jack Paul (50.) scheiterte beim einzigen ernsthaften Versuch aus kurzer Distanz. Eine Unterzahl überstand der EVD. Und dann traf eben Sven Valenti. Aus und Raus!

Kassel Huskies - EV Duisburg 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) n. P.. Tore: 0:1 Hofland (30.), 1:1 Valenti (60.), 1:2 Wasden (entscheidender Penalty). Besonderes Vorkommnis: Huebscher verschießt Penalty (36.). Strafen: Kassel 16 Duisburg 12. Zuschauer: 5537. EV Duisburg - Hannover Scorpions 4:1 (1:0, 2:1, 1:0). Tore: 1:0 Paul (5.), 2:0 Huebscher (31./5-4), 2:1 Röhrl (32.), 3:1 Wasden (38.), 4:1 Kahle (51./4-5). Strafen: Duisburg 8, Rostock 8. Zuschauer: 1019.

(kew)
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