HSG kehrt nach Hause zurück

Es war schon ein klein wenig grotesk. 13 Heimspiele haben die Handballer der HSG Rumeln in der zurückliegenden Verbandsliga-Saison ausgetragen – zumindest auf dem Papier. Tatsächlich aber hatte der Verbandsligist 26 Auswärtsspiele. In der heimischen Spielstätte, der Sporthalle des Albert-Einstein-Gymnasiums, konnte die HSG kein einziges Mal antreten. Aufgrund lange anhaltender Renovierungsarbeiten musste der Verein in umliegende Hallen ausweichen. Das hatte drastische Auswirkungen. "Unseren Verein hat das nahe an den Abgrund gebracht. Unsere Jugend hat stark darunter gelitten, und unsere Herren sind aus der Verbandsliga abgestiegen", zieht Jürgen Becker, der Pressesprecher der HSG, eine ernüchternde Bilanz.

Freilich, dass die Herren den bitteren Gang in die Landesliga antreten müssen, ist nicht nur auf die fehlende Heimspielstätte zurückzuführen. Allerdings ergaben sich daraus über die Saison hinweg drastische Nachteile. "Wenn man abends trainiert, hat man danach in der eigenen Halle auch die Möglichkeit, sich noch etwas zusammenzusetzen und bestimmte Dinge anzusprechen. So wollen aber alle schnell nach Hause. Da kann man einfach keinen Zusammenhalt erzeugen", erklärt Becker. Hinzu kommt die Tatsache, dass die HSG im Saisonverlauf auf die Unterstützung ihrer Anhänger beinahe gänzlich verzichten musste. Kaum ein Sympathisant tritt für jedes Spiel die Reise durch ganz Duisburg und Umgebung an. "Da bleibt nur der ganz harte Kern dabei", berichtet Becker.

Dieses düstere Kapitel soll in Kürze geschlossen werden. Mitte Juli will die HSG in die Heimat zurückkehren. Bis dahin soll die Halle komplett saniert sein. Das Dach und der Boden sind neu, und auch der Eingang zur Halle wurde verlegt. "Fakt ist, dass der Zeitplan eingehalten wird und die Halle Mitte Juli wieder nutzbar sein soll. Wir warten darauf, endlich wieder hinein zu können", blickt Becker voraus. In der Landesliga darf also auch die HSG Rumeln wieder den Heimvorteil genießen. Und trotzdem ist die Zielvorgabe nicht der direkte Wiederaufstieg. Bedingt durch die Einteilung in die wohl stärkere Gruppe 3 will man sich Zeit lassen, um in Ruhe etwas aufzubauen. Dass man in eben dieser Gruppe und nicht in der "Duisburger" Gruppe 1 gelandet ist, trifft ohnehin nicht auf große Freude bei der HSG: "Damit fallen die Duelle gegen die Lokalrivalen aus Rheinhausen weg. Stattdessen sind wir eher in einer Mönchengladbacher Gruppe", hadert Becker.

(tob)
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