Fußball Homberg diesmal chancenlos

Fußball · Nach drei knappen 0:1-Niederlagen gegen Rot-Weiss Essen hat der VfB Homberg im Achtelfinale des Niederrheinpokals eine deutliche 1:4-Pleite kassiert. Dabei hielt die Abel-Elf Wort und spielte mit, hatte aber vor knapp 1200 Zuschauern gegen Essen keine Chance.

 VfB-Spieler Sunay Acar setzt sich hier gegen Ex-MSV-Kicker Kevin Grund (links) durch und holt zum Schuss aus. Im Hintergrund beobachtet Hombergs Kapitän Almir Sogolj die Situation.

VfB-Spieler Sunay Acar setzt sich hier gegen Ex-MSV-Kicker Kevin Grund (links) durch und holt zum Schuss aus. Im Hintergrund beobachtet Hombergs Kapitän Almir Sogolj die Situation.

Auch wenn die Pokalsensation ausblieb, bewies der VfB Homberg beim Achtelfinalspiel gegen Rot-Weiss Essen erneut all seine Bodenständigkeit. Ein paar Beispiele: Präsident Thomas Bungart gab den Parkplatzeinweiser, A-Jugendtrainer Achim Kontermann unterstützte die Ordnungskräfte und auch Abteilungsleiter Wolfgang Graf zeigte sich gewohnt engagiert.

Ins Bild passt, dass die Homberger nach der 1:4 (0:1)-Niederlage, die Trainer Günter Abel durchaus als Klatsche wertete, rational resümierten, dass es nicht für die Sensation gereicht hat. "Es waren deutlich Unterschiede erkennbar. Das war eine klare Geschichte", fasste Abel zusammen. Nach dem Hoffen kam die ernüchternde Erkenntnis. Zu gerne hätten die Homberger nach drei 0:1-Niederlagen in Serie dem Regionalligisten ein Bein gestellt, doch das ließen die abgezockten Kicker von der Hafenstraße nicht zu. Es offenbarte sich, dass die Leistungsdifferenz beider Teams über die Jahre gewachsen ist.

Homberg spielte munter mit

Wobei sich der VfB zumindest im ersten Durchgang sehr ordentlich verkaufte. Wie angekündigt, stellten sich die Homberger nicht hinten rein, sondern spielten mutig mit. Auch wenn Daniel Embers in der zehnten Minute einen Schuss von Essens Holger Lemke nur knapp vor der Linie rettete, kann man die Anfangsphase als ausgeglichen bezeichnen. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Gäste jedoch stärker. RWE-Trainer Waldemar Wrobel, der im Vorfeld großen Respekt vor dem VfB zeigte, ließ seine Mannschaft weitestgehend über die Flügel agieren. Die Homberger strahlten vor allem durch Almir Sogolj und Chamdin Said Gefahr aus, doch zwingend waren die Angriffsbemühungen der Gastgeber nicht. Dass Abel bereits nach 25 Minuten den überforderten Kevin Bongers gegen Demircan Dikmen tauschte, war den starken Außenbahnen der Essener geschuldet. Dennoch führte kurz vor der Pause eine Einzelleistung zum 1:0. Der auffällige Christian Telch nahm aus gut 25 Metern Maß und traf ins lange Eck. "Wenn wir da früher stören, ist der Treffer vermeidbar", ärgerte sich Abel, der seine Spieler in der Kabine noch einmal anspornte, was jedoch keine Wirkung zeigte.

Doppelpack in 100 Sekunden

Kurz nach dem Wiederanpfiff verpassten die Gästen den staunenden Hombergern eine kalte Dusche. Konstantin Sawin (52.) und nur knapp 100 Sekunden später Kevin Pires-Rodriques beendeten alle VfB-Hoffnungen auf eine Pokalsensation. Beim 3:0 durch Pires-Rodriques erwischte sich sogar der ein oder andere VfB-Anhänger beim Klatschen, denn der Distanztreffer des Mittelfeldspielers könnte problemlos an der Wahl zum Tor des Monats teilnehmen. "Das war ein klasse Tor. Nach dem Doppelschlag war das Spiel entschieden", kommentierte Abel, dessen Team nach dem Schock völlig einzubrechen drohte, sich aber wieder fing. Zwar schraubte Holger Lemke in der 61. Minute das Ergebnis weiter in die Höhe, doch auch die Leistung des VfB, bei dem die jungen Fabian Jarzombek und Hikmet Yildirim eingewechselt wurden, wurde belohnt. Nach einem Freistoß von Daniel Embers köpfte Simon Kouam Kengne zum 1:4-Endstand ein (75.). Freuen konnte sich der ehemalige Essener darüber wenig: "Ich hätte lieber in der 90. Minute das 1:0 für uns gemacht." Doch für solch einen Spielverlauf waren die Essener einfach zu stark. Anstatt einem Viertelfinalticket, gab es für den VfB nur die bittere Erkenntnis, dass es gegen den Regionalligisten aus der Nachbarstadt nicht reicht, wenn dieser sein volles Potenzial abruft.

" Ich muss gestehen, dass es sogar Spaß gemacht hat zu sehen, wie die Essener den Ball laufen gelassen haben", resümierte Abel, der noch einen bescheidenen Wunsch äußerte: "Wenn sich unsere Wege wieder kreuzen, dann gerne im wunderschönen, neuen Essener Stadion. Es wäre für uns ein absolutes Highlight, dort zu spielen."

(tiwi)
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