Handball Handball: Neue Strukturen und zurückhaltende Ziele beim TVA

Handball · In der vergangenen Saison marschierten die Handballerinnen des TV Walsum-Aldenrade fast ohne Probleme durch die Oberliga. Beinahe selbstverständlich sicherten sich die Walsumerinnen die Meisterschaft. Der TVA war in seiner Liga zweifelsohne das Maß der Dinge. Und es scheint, als wäre in dieser Saison die Qualität der Mannschaft vom Driesenbusch nicht geringer geworden.

Eher im Gegenteil: Mit Tanja Ludwig, Verena Nett und Regina Gensch schlossen sich drei weitere spielstarke Säulen dem Meister aus der Vorsaison an. Alle drei wechselten vom VfL Rheinhausen in den Duisburger Norden. "Die Spielerinnen, die vom VfL kamen, sind individuell zweifelsohne sehr gut. Allerdings müssen sie auch erst einmal vollständig in die Mannschaft eingeführt werden", weiß Ramona Kugler-Höing, die in diesem Sommer gemeinsam mit Kerstin Höing den Trainerposten am Driesenbusch übernommen hat.

Das Duo, das in der letzten Spielzeit noch selbst auf dem Feld stand, hatte Jutta Knorr und Ursula Kramer beerbt. Eine allzu große Umstellung ist die neue Aufgabe aber nicht, verrät Kugler-Höing: "Die meisten Mädels kennen wir. Daher ist es nichts komplett anderes für uns. Aber das Ganze ist natürlich auch mit einer Menge Arbeit verbunden. Früher haben wir selbst gemeckert, wenn uns am Training etwas nicht gefallen hat. Dementsprechend versuchen wir, die Einheiten für die Mädels möglichst abwechslungsreich zu gestalten."

Insgesamt hören in dieser Saison zwölf Feldspielerinnen und drei Torfrauen auf das Kommando des Trainergespanns. Für Walsumer Verhältnisse ist der Kader damit quantitativ beinahe ungewöhnlich breit aufgestellt. Weitere Spielerinnen werden aber nicht zum TVA hinzustoßen. Dabei hatten die Walsumerinnen durchaus die Möglichkeit, ihren ohnehin schon starken Kader weiter aufzustocken. Nach dem Rückzug des VfL Rheinhausen aus der Oberliga, hatten mehrere Spielerinnen aus dem Kader der Bergheimerinnen beim aktuellen Meister angeklopft.

Beim TVA hat man die Türen für weitere Zugänge aber bewusst verschlossen: "Es gab Interesse von Spielerinnen. Wir haben uns aber entschieden, die Positionen nicht dreifach zu besetzen. Das kann eine Stimmung schnell zum kippen bringen, wenn wir immer einige Spielerinnen auf die Tribüne schicken müssten." Schließlich sollen auch die A-Jugendlichen Alina Grijseels (TV Aldekerk) und Jana Kühnel (GSG Duisburg) ihre Einsatzzeiten erhalten.

Trotz des stark auf gestellten Teams bleibt man beim TVA aber zurückhaltend. Das Wort Titelverteidigung will Kugler-Höing nicht in den Mund nehmen: "Wir haben uns in diesem Sommer neu strukturiert. Einige Ältere haben uns verlassen. Dafür sind jüngere Spielerinnen dazugestoßen. Unser Ziel ist es nicht, Meister zu werden. Aber eines ist auch klar: Wir wollen nicht nur gegen den Abstieg spielen."

(tob)
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