Tennis Geuer träumt von der großen Tennis-Welt

Duisburg · Die 26-jährige Duisburgerin kämpft sich nach Verletzungen in der Weltrangliste zurück und hat ehrgeizige Ziele - auch in der Bundesliga.

Selten war die Redewendung, dass jemandem "das Talent in die Wiege gelegt wurde", zutreffender als im Fall von Nicola Geuer: Der Vater der 26-Jährigen ist Tennis-Urgestein Axel Geuer, der früher lange Jahre in der Bundesliga spielte. Nicolas ältere Schwester Simona startet in diesem Sommer erneut mit Eintracht Duisburg in der Verbandsliga. Und Nicola Geuer setzt die erfolgreiche Familientradition nahtlos fort: Seit Jahren ist die gebürtige Duisburgerin auf der WTA-Tour als Profispielerin unterwegs. Rund um den Globus schlägt sie bei internationalen Turnieren auf und kämpft um Punkte für die Weltrangliste.

Dabei ist sie überaus erfolgreich. So erfolgreich, dass sie im Jahr 2010 sogar auf Platz 260 der Weltrangliste geführt wurde. "Das war meine bislang beste Platzierung", blickt die sympathische Duisburgerin zurück. "Leider hatte ich damals ein bisschen Pech. Kurz nachdem ich meine beste Platzierung erreicht habe, hat mich ein Fersensporn lange außer Gefecht gesetzt." In der Weltspitze machen sich Ausfälle freilich schnell bemerkbar. "Die Punkte, die man sich erspielt, verlieren nach einem Jahr ihre Gültigkeit", erklärt Geuer, die in der Weltrangliste einige Ränge einbüßte.

Auch später blieb die Tennisspielerin nicht vom Verletzungspech verschont: Erst kürzlich laborierte Geuer monatelang an einer Sehnenscheidenentzündung. Dieselbe Verletzung setzte sie schon einmal im Jahr 2011 außer Gefecht. Auch dieses Mal musste Geuer lange pausieren. "Vom August des Vorjahres bis zum März war ich in Reha", verrät sie und fügt spürbar erleichtert an, dass sie froh sei, "endlich wieder schmerzfrei spielen" zu können.

Durch die monatelange Pause rutschte Geuer in der Weltrangliste auf Position 950 ab. Nach ihrer Genesung hat sich die 26-Jährige nun vorgenommen, sich zurück zu kämpfen: "Ich will wieder dahin kommen, wo ich mal war." Die ersten Schritte dahin sind gemacht. Bei "kleineren Turnieren" in der Umgebung sammelt Geuer eifrig Spielpraxis. "Man muss langsam zurückkommen. Matchpraxis ist unheimlich wichtig. Das ist einfach etwas anderes als zu trainieren", so Geuer. Zuletzt feierte sie vor heimischem Publikum beim RTC-Sponsoring-Turnier, ausgerichtet von ihrem Wahl-Verein Grün Weiß Ratingen, einen ungefährdeten Turniersieg. In absehbarer Zukunft möchte Geuer auch wieder bei den Turnieren der größeren Sorte für Erfolgserlebnisse sorgen. Denn die Duisburgerin verfolgt ein großes Ziel: "Ich denke, es ist der Traum eines jeden Tennisspielers, irgendwann mal bei einem der vier Grand Slam Turniere zu starten", sagt Geuer. Auch wenn das noch ein weiter Weg ist, schätzt sie ihre Chancen, in Melbourne, Paris, Wimbledon oder New York bei den Besten der Welt mitmischen zu dürfen, nicht als aussichtslos ein: "Ich denke, das ist durchaus realistisch. Wenn man in der Weltrangliste zu den besten 230 Spielerinnen zählt, darf man die Qualifikation zu den Grand Slams bestreiten. Ganz so weit war ich damals mit Platz 260 also nicht entfernt."

Zunächst richtet Geuer, die täglich in Ratingen oder Duisburg bei der Tennisschule von Karsten Braasch und Christian Schäffkes trainiert, ihren Fokus allerdings auf die Bundesliga. Dort will sie mit Grün Weiß Ratingen ein gewichtiges Wörtchen in der Meisterschaft mitreden. In den zurückliegenden beiden Jahren wurde Ratingen jeweils Vizemeister. Geuer: "Wenn man zweimal so nah dran war, will man natürlich gerne den Sprung nach ganz oben schaffen." Die ersten beiden Saison-Begegnungen gewannen die Ratingerinnen, Geuer kam aufgrund der starken internen Konkurrenz bislang nicht zum Einsatz.

(tob)
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