Lokalsport Galatasaray-Musik macht dem FSV Beine

Fussball · Fußball-Landesliga: Doch gegen Kellerkind VfB Bottrop dauert es, ehe der Duisburger FSV das 3:0 sicher stellt.

 Jubel um Bora Karadag, der das 1:0 für den FSV Duisburg erzielte.

Jubel um Bora Karadag, der das 1:0 für den FSV Duisburg erzielte.

Foto: Udo Milbret

Deniz Erdogan hatte sich etwas Neues einfallen lassen. Nachdem der Stadionsprecher des Fußball-Landesligisten FSV Duisburg die Aufstellungen beider Teams vor dem Spiel gegen den VfB Bottrop verlesen hatte, ertönten aus den Lautsprecher martialische Klänge. "Das ist die Einlaufmusik von Galatasaray Istanbul", verriet Erdogan.

Die Reminiszenz an den türkischen Spitzenverein verlieh den Kickern von der Warbruckstraße allerdings nicht unbedingt Flügel. Lange Zeit taten sich die Gastgeber gegen das Team aus dem Tabellenkeller schwer, bis am Ende der 3:0 (1:0)-Sieg unter Dach und Fach war. Nach der Derbyniederlage beim DSV 1900 vor Wochenfrist konnte der FSV den Abstand zur Tabellenspitze damit nun wieder verringern.

Für Trainer Heiko Heinlein hatte dieser Umstand naturgemäß Priorität - wenngleich er vom Auftritt seiner Mannschaft auch nicht rundweg begeistert war. "Wenn wir die Chancen zum 2:0 nicht nutzen, können wir uns nicht beschweren, wenn wir den Ausgleich kassieren", sprach er die Phase in der Viertelstunde nach der Pause an, als die Bottroper zweimal aussichtsreich vor Keeper Umut Sagsinlar auftauchten. Zunächst hob Ibrahim Akkaya den Ball am FSV-Kasten vorbei (48.), dann hätte Sezer Akmisir an alter Wirkungsstätte ausgleichen können, doch er setzte die Kugel freistehend einen halben Meter neben den Pfosten.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber durch einen Treffer aus der 18. Minute vorn - es war die erste nennenswerte Offensivaktion überhaupt. Mittelstürmer Aleksandar Jovic sorgte für vertauschte Rollen, als er mit einem Traumpass Mittelfeldwirbelwind Bora Karadag in Szene setzte, der VfB-Keeper Marco Rinski zum 1:0 tunnelte. "Naja, wenn ich den nicht gemacht hätte...", gab sich Karadag nachher bescheiden.

Er war trotz eines leichten grippalen Infekts aufgelaufen und ging erst in der 83. Minute für Ahmet Talha Kilinc vom Platz. Der 19-Jährige machte dann drei Minuten später den Sack zu, als er einen Konter zum 2:0 abschloss. In der Nachspielzeit erhöhte Aleksandar Jovic auf 3:0 - ein letztlich doch etwas zu hohes Resultat.

FSV-Coach Heiko Heinlein gab freilich auch zu bedenken, dass seine Jungs den Stempel der Startruppe, den sie vor Saisonbeginn verpasst bekamen, momentan eher zu Unrecht tragen: "Schließlich fehlen uns mit Marc-André Nimptsch und Musa Celik die beiden prominentesten Neuzugänge. Alles, was die Mannschaft derzeit erreicht, hat sie sich selbst erarbeitet."

(RP)
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