Eishockeyin Duisburg Füchse quälen sich zum Sieg

Duisburg · Trainer genießen schon mal seltsame Freuden an Taktik und Finessen. Franz Fritzmeier sagte jedenfalls über das dahingequälte 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) seiner Eishockey Füchse gegen den Herner EV: "Das Spiel hat Spaß gemacht."

DEL 13/14: Alle Transfers
Infos

DEL 13/14: Alle Transfers

Infos
Foto: DEL

Durchaus eine Einzelmeinung, denn den zu Anfang gut gelaunten Fans unter den 1056 Zuschauern in der Scania-Arena war zwischendurch ein wenig das Lied auf den Lippen verebbt. Kollege Carsten Plate, verantwortlich für die dreimal sieglosen Herner, konnte der Partie in der Oberliga-Verzahnungsrunde auch kaum Glück abgewinnen. Seine Jungs hatten im Derby wieder tapfer gekämpft, den Nachbarn ans Taumeln gebracht und waren auch im siebten Spiel gegeneinander ohne Sieg geblieben. Überdies hatte selbst Franz Fritzmeier nicht permanent gelacht.

Als Jakub Rumpel sich in der 14. Minute davonstahl und per Solo das 1:0 für die Gäste erzielte, da tobte der Coach vor Wut auf der Trainerbank. Mit gutem Grund. Den gleichen Treffer hatte sich der EVD in dieser Saison schon mindestens viermal von Rumpel einschenken lassen. Das funktioniert wie ein Textbaustein auf dem Computer: Die Füchse berennen das Tor, bis niemand mehr an Abwehr denkt. Derweil schlendert Torjäger Rumpel in Position, lässt sich die Scheibe geben und läuft aufs Tor zu. Drin der der Fisch!

Derweil musste der Fuchs, ohne Förderlizenzspieler aus Köln und Krefeld dafür mit dem lange verletzten Andre Huebscher, seine Treffer kunstvoll schnitzen. Diego Hofland scheiterte bereits nach 14 Sekunden. Lars Grötzinger, der später mit einer Knieverletzung in die Kabine ging, ließ eine weitere gute Gelegenheit in der Anfangsphase aus. Jack Paul war ebenfalls im Pech. Erst bei Überzahl in letzter Minute des Anfangsabschnitts gelang Scott Wasden der Ausgleich.

Nach dem Wechsel suchten die Hausherren weiter nach der Leichtigkeit des Seins und fanden einen glücklichen Moment. Bei einem Konter passte Marcel Kahle auf seinen Kollegen Jack Paul. Hernes Antti-Jussen Miettinen spritzte dazwischen und erzielte per Eigentor — dabei sehr gekonnt — das 2:1 für den EVD (29.). Joel Keussen band dann in der 56. Minute erneut in Überzahl gegen müde Gäste den Sack zu. Da hallten dann auch wieder laute Gesänge durch die Halle.

Etwas trotzig merkte Franz Fritzmeier an: "In drei Wochen fragt niemand mehr, ob der Sieg schön war oder nicht." Wahrscheinlich hat sich schon heute jedes Interesse an der Ästhetik des Vorspiels verloren. Entscheidend sind die drei Punkte. Der EVD hat damit alle drei Spiele in der Runde, die zu den Aufstiegsspielen qualifiziert, gewonnen. Das allein schafft die Voraussetzung für ein erstes "Endspiel" am Freitag. Da kommt der Mitfavorit auf den Gruppensieg aus Kassel und es steht eine Vorentscheidung im Rennen zur DEL2 auf dem Programm. Und dann will niemand Spaß haben, sondern lediglich den vollen Erfolg.

EV Duisburg — Herner EV 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) — Tore: 0:1 Rumpel (14.), 1:1 Wasden (20./5-4), 2:1 Kahle (Eigentor Miettinen/ 29.), 3:1 Keussen (56./5-4). Strafen Duisburg 22 — Herne 16. Zuschauer 1056.

(anch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort